Marian Przybilla öffnet die Anders-Ausstellung am 1. März für Leser der Berliner Woche
Wählscheibentelefone und ein Hirschgeweih zum anfassen

Telefone mit Wählscheiben sind für die Generation Smartphone besonders interessant.  | Foto: Christian Schindler
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Vor gut 30 Jahren, am 17. Februar 1990, wurde die Mauer im Wald zwischen Frohnau und Hohen Neuendorf geöffnet. Daran erinnert die kurzzeitige Anders-Ausstellung im Künstlerhof Frohnau, Hubertusweg 60.

Marian Przybilla sagt zu Beginn etwas, was in Museen selten zu hören ist: „Hier dürft ihr alles anfassen.“ Und das lassen sich die Schüler der 4e der Grundschule an der Peckwisch vom Alterspräsidenten der Waldjugend nicht zweimal sagen. Schnell hantieren die Kinder aus dem Märkischen Viertel mit Telefonen, die noch eine Wählscheibe haben, oder aber mit einem Hirschgeweih.

Die beiden Ausstellungstücke stehen für die Bandbreite der temporären Anders-Ausstellung im ehemaligen Frohnau-Verkaufspavillon, die Marian Przybilla und seine Mitstreiter von der Deutschen Waldjugend Naturschutzturm eingerichtet haben. Der Titel erinnert an die Menschen, die unter Lebensgefahr aus der DDR flüchteten, weil sie anders leben wollten. Und mitten im Frohnauer Wald geht es natürlich um diesen selbst.

Pavillon erst vom Zoll
dann von der Waldjugend bewohnt

Auch der Pavillon steht für beide Themen. 1909 wurde er unweit der heutigen Landesgrenze errichtet für die Interessenten, die ein Grundstück in der neu entstehenden Gartenstadt Frohnau erwerben wollten. Von 1960 bis 1985 war er Grenzaufsichtsstelle des West-Berliner Zolls. Nach dem Mauerfall übernachteten zeitweise die Mitglieder der Waldjugend dort. In den Jahren 2000 bis 2002 verlegten sie ihn wegen Vandalismusschäden in Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt, den Berliner Forsten und dem Oberstufenzentrum Bau in den Künstlerhof Frohnau am Hubertusweg.

Noch bis in die zweite Märzhälfte hängen von den Deckenbalken des Pavillons 104 laminierte Fotos, Zeitungsartikel und andere Dokumente aus der Zeit der deutschen Teilung bis in die Nachwendezeit. Dazwischen sind Kisten und Behältnisse verteilt mit Exponaten, mit denen gespielt werden kann. Ein Memoryspiel mit Fotos aus dem Frohnauer Wald ist ebenso dabei wie eine Kiste, in der Fundstücke aus dem Wald ertastet werden können.

Schüler sind jede Woche in der Natur

Eine Peckwisch-Schülerin recherchiert das Gewicht eines Hirschgeweihs. Aus einer schon sehr betagten Personenwaage liest sie für sich den Wert von 41 Kilo ab, mit dem Geweih in der Hand kommt sie auf der Waage auf 43 Kilo. Klassenlehrerin Jule Czesnik legt Wert darauf, mit ihren Schülern ein bis zwei Mal in der Woche Ausflüge vor allem in die Natur zu unternehmen, die thematisch immer einen Bezug zum Unterricht haben.

Demnächst steht für die Peckwisch-Schüler ein Besuch des Alliiertenmuseums an. Und auch dafür hat der ehemalige Lehrer Przybilla schon eine spielerische Vorbereitung. Auf sechs großen Stühlen vor dem Pavillon lassen sich die Zwei-plus-Vier-Verhandlungen nachvollziehen, die zur deutschen Einheit führten.

Ausstellung für Berliner-Woche-Leser zusätzlich geöffnet

Für die Leser der Berliner Woche bietet Marian Przybilla am Sonntag, 1. März, eine Sonderöffnung der Anders-Ausstellung von 11 bis 16 Uhr an. Der Eintritt ist frei. Gruppen und Schulklassen können sich für einen Besuch noch bis in die zweite Märzhälfte bei ihm anmelden unter 03303/ 50 98 44. Kinder und Jugendliche sind ansonsten zu den regelmäßigen Treffen der Deutschen Waldjugend an jedem zweiten und vierten Sonnabend jeweils von 11 bis 13 Uhr im Pavillon willkommen.

Weitere Informationen unter www.naturschutzturm.de.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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