Stelltafel dokumentiert historische Bebauung Gatows
Gefördert mit Mitteln der Europäischen Union und des Landes Berlin zeichnet der Verein "Dorfhaus Gatow" verantwortlich für die Erinnerung an alte Gatower Zeiten. Dessen Vorsitzende Rita Reinicke enthüllte gemeinsam mit Ehemann Ulrich in Anwesenheit von Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) die Stelltafel.Die erinnert mit historischen Bildern und von Ulrich Reinicke verfassten Texten an drei Gebäude, die in unmittelbarer Nähe zum Standort der Stelltafel das Ortsbild prägten. Auf der heutigen Verkehrsinsel der Straße Alt-Gatow, an der sogenannten S-Kurve, stand seit 1772 die Gatower Schmiede. Die wurde bis Mitte der 1960er-Jahre betrieben und rund zehn Jahre später abgerissen.
Carow am See
Zu dieser Zeit fiel auch das nordöstlich der Schmiede gelegene, einstige Herrenhaus des Lehenschulzenguts der Spitzhacke zum Opfer. Dieses Haus erlangte seit 1955 eine Berühmtheit weit über die Grenzen Gatows hinaus. Damals eröffnete der Gastronom und Volksschauspieler Erich Carow dort das "Haus Carow am See". Carow hatte bis Ende des Zweiten Weltkriegs das Etablissement "Carows Lachbühne" in Mitte betrieben und versuchte nun in Gatow einen Neubeginn. Künstler wie Harald Juhnke oder Brigitte Mira standen im "Haus Carow am See" auf der Bühne. Heute steht dort ein terrassenartiges Haus.
Zudem erinnert die Stelltafel an das Lehenschulzengut, das bis Ende der 1960er-Jahre auf dem Areal des heutigen Parkplatzes "Kleine Badewiese" stand. Dessen Zufahrt ist noch heute mit dem historischen Kopfsteinpflaster des einstigen Guts befestigt. Die Geschichte der Gatower Lehenschulzen lässt sich bis 1678 zurückverfolgen. Die Lehnsherren waren etwa für den Einzug der Steuern und Zölle zuständig, die sie an das Amt Spandau als den Lehnsherren abführten. Seit 1895 gehörte das Gatower Lehenschulzengut dann zum Gut Neukladow und fiel 1928 dem Land Berlin zu.
Autor:Michael Uhde aus Spandau |
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