Bezirk will zweiten Schul-Campus aufbauen
"Gerade vor dem Hintergrund der sozialen Debatte im Bezirk dürfen wir den Süden nicht vergessen", betonte Giffey. "Wir haben im Norden den Rütli-Campus, wir wollen im Süden den zweiten Campus im Efeuweg aufbauen." Die Stadträtin verwies darauf, dass die Voraussetzungen ähnlich wie im Reuterkiez sind. Es gibt eine Kita, Schulen und Sportanlagen. "Was vor fünf Jahren im Reuterkiez passiert ist, das wollen wir auch dort versuchen." Zunächst werde eine Gemeinschaftsschule gebraucht. "Von der Kita bis zur Berufsvorbereitung soll ein pädagogisches Konzept verfolgt werden."Während der Diskussion der Friedrich-Ebert-Stiftung zum Thema "Ist das Modellprojekt Rütli-Camp übertragbar" hatten viele Lehrer, Eltern, Sozialarbeiter und Mitarbeiter der Quartiersagentur darauf verwiesen, dass solch ein Projekt vor allem vom Engagement der Einwohner abhängt. "Die Grundfrage ist, ob sich Menschen finden, die sich für so eine Bildungslandschaft engagieren", betonte Giffey. Viele Redner hatten auf eine nötige Zusammenarbeit zwischen gesellschaftlichen Kräften, Elterninitiativen und Schule für Kultur, Bildung und Sport verwiesen. So betonte Schulentwickler Dr. Michael Jäger, dass solch ein Schulcampus auch an anderer Stelle aufgebaut werden kann. "Das Projekt ist übertragbar und kann wieder eine Erfolgsgeschichte werden." Für den Planer ist das "große Engagement aller Beteiligten" entscheidend für einen Erfolg.
Bildungsstadträtin Giffey will vor allem jenen Eltern ein Angebot machen, die den Bezirk verlassen, weil ihnen in ihrer Grundschule der Anteil ausländischer Schüler zu hoch ist. "Jedes Jahr verlieren wir so über 300 Kinder als Schulanfänger." Diesen Kreislauf möchte sie durchbrechen. Die Debatte hatte gezeigt, dass sich viele Eltern bewusst für den Rütli-Campus entscheiden. Dort wächst die Anmeldung für Lernanfänger. Eine weitere Komponente ist der politische Wille und die Unterstützung durch die Landesregierung.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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