Brache ist Luxus
Grüne fordern: Alter Güterbahnhof Grunewald soll städtebauliches Entwicklungsgebiet werden

Kurz nach der Unterführung unter der Avus hindurch präsentiert sich der Blick auf das Areal des alten Güterbahnhofs Grunewald.  | Foto: Matthias Vogel
  • Kurz nach der Unterführung unter der Avus hindurch präsentiert sich der Blick auf das Areal des alten Güterbahnhofs Grunewald.
  • Foto: Matthias Vogel
  • hochgeladen von Matthias Vogel

Eine Fläche, so groß wie etwa 30 Fußballfelder, liegt brach im teuren Berlin. Die Frage, ob der alte Güterbahnhof Grunewald nicht endlich zu einem städtebaulichen Entwicklungsgebiet erklärt werden könne, war eine Frage der Zeit. Die Grünen haben sie per Antrag gestellt, der Rest des Bauausschusses setzte sich mit ins Boot.

Der Bezirk möge sich doch bitte beim Senat dafür stark machen, forderte Jenny Wieland für die Grünen in der Februar-Sitzung des BVV-Ausschusses für Stadtentwicklung. SPD und Linke traten dem Antrag bei, CDU, FDP und AfD votierten dafür. Die Einigkeit kam nicht überraschend. 14 Hektar Brache dürfen in Zeiten knappen Wohnraums guten Gewissens als Filetstück bezeichnet werden. Wieland hielt es für unabdingbar, dass der Bezirk genau definiere, was er sich südöstlich der Avus vorstelle, anstatt sich von einem Investor diktieren zu lassen, was dort umgesetzt werde.

Gelände ist kümmerlich erschlossen

2010 wollte der Unternehmer Kurt Krieger zwei Möbelhäuser auf das Gelände bauen, scheiterte aber am Gegenwind, der ihm seitens der Bürgerschaft der Siedlung Eichkamp entgegenblies. Danach wechselte das Grundstück mehrfach den Besitzer. Jeder von ihnen hatte ein anderes Ansinnen, und jeder von ihnen scheiterte vor allem an einem Umstand: Das Areal ist für eine Bebauung zu schlecht erschlossen. Stadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne), sagte im Nachgang: „Vier- oder fünfmal war jemand da mit Plänen. Ich musste mir nicht merken, was die vorsahen, weil das Gelände im Bereich zur Messe hin nur über eine kleine Unterführung zu erreichen ist, und da passt kein Löschfahrzeug durch. Ein nicht erschlossenes Areal kann nicht bebaut werden. Auch die Zufahrt im Süden beim Mahnmal Gleis 17 ist nicht unproblematisch.“

Die Lösung wird wohl ein benachbartes Mammut-Projekt bringen: Der Bund möchte bekanntlich das Autobahndreieck Funkturm umgestalten. „Und so lange wir die Frage nicht geklärt haben, welche Straße welches Grundstück erschließt, brauchen wir nicht diskutieren“, so Schruoffeneger. Alexander Haeder hält aus diesem Grund den Vorstoß der Grünen ebenfalls für zu früh und auch für unglücklich, weil man mit „ruhiger Hand“ vorgehen wolle: "Ich bin Projektmanager des Eigentümers und Projektentwicklers Darchill. Wir sind bei den Planungen auf die Umgestaltung des Autobahndreiecks angewiesen. Alles nicht leicht, aber wir sind gewillt, das Gebiet im Sinne der Nachbarschaft und des Bezirks zu entwickeln.“

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 787× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 791× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 482× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 960× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.869× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.