Evangelisches Johannestift startet Modellprojekt
Erster Spatenstich für Schulneubau

Auf dem Gelände des Evangelischen Johannesstift entsteht gerade die "Schule ohne Grenzen".  | Foto: Ulrike Kiefert
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Zwei Jahre nach der Zusage der Lottomittel beginnen im Johannesstift jetzt die Bauarbeiten für die „Schule ohne Grenzen“. Dort werden Schüler der Evangelischen Schule zusammen mit schwerstbehinderten Kindern unterrichtet.

Mit dem ersten Spatenstich beginnen am 24. August die Bauarbeiten für ein inklusives Modellprojekt auf dem Gelände vom Evangelischen Johannesstift: die „Schule ohne Grenzen“. Ab Herbst 2020 werden dort 120 Kinder der Evangelischen Schule Spandau und die 70 Kinder der August-Hermann-Francke Schule, die zum Teil schwerste geistige und körperliche Behinderungen mitbringen, gemeinsam unterrichtet. Beide Schulen sind staatlich anerkannte Privatschulen. Die Francke-Schule ist ein Förderzentrum für körperlich und geistig behinderte Kinder und Jugendliche. Die Kinder der Evangelischen Schule Spandau besuchen eine Regelschule.

Grünflächen und Gärten sorgen für Ruhe

Alle Schüler erleben gemeinsam im Schulalltag, das ist das Ziel der „Schule ohne Grenzen“. Dafür aber brauchte es einen bedarfsgerechten Neubau. Den lässt das Evangelische Johannesstift nun in Kooperation mit der Evangelischen Schulstiftung in der EKBO (Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz) als Schulträger auf einem Grundstück neben der Evangelischen Schule bauen. Das Haus hat ein Stockwerk, die vier Gebäudeteile sind über breite Flure miteinander verbunden. Jede der sogenannten Partnerklassen bekommt zwei Klassenräume und einen großen Begegnungsraum. Draußen können die Kinder auf gestalteten Grünflächen spielen oder in atriumartigen Gärten zur Ruhe kommen.

Das pädagogische Konzept haben die Evangelische Schule Spandau und die August-Hermann-Francke-Schule zusammen entwickelt. Beide Schulteams kennen sich seit 20 Jahren. In Evangelischen Schule gehört das soziale Lernen außerdem fest zum Unterrichtstoff und ist als „Diakonisches Lernen“ ein eigenes Schulfach. Der nächste logische Schritt war daher die „Schule ohne Grenzen“, in der schwerst behinderte Kinder mit gleichaltrigen Kindern ohne Behinderung lernen und aufwachsen können. Grundschullehrer, Sonderschullehrer, Sozialarbeiter, Physiotherapeuten und Ergotherapeuten, Logopäden und Heilerziehungspfleger begleiten die Schüler dabei.

Der rund zwölf Millionen teure Schulneubau wird über Lottomittel und Spenden finanziert. Die Zusage für die Lottomittel bekam das Evangelische Johannesstift im Oktober 2016.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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