Stolperfallen ade: Bezirksamt erneuert Strecke auf dem Blindenweg
Hakenfelde. Der vorletzte Teilabschnitt des Blindenrundwanderwegs im Hakenfelder Wäldchen ist fertig saniert. Die desolate Asphaltdecke musste dringend erneuert werden.
Die vorletzte Etappe der Komplettsanierung des Rundwanderweges für Blinde und Sehbehinderte ist geschafft. Von der Hakenfelder Straße aus wurde der Weg über 300 Meter neu asphaltiert. Dazu bekam der Abschnitt drei Seniorenbänke aus der Behindertenwerkstatt „Nordbahn“. Die Sitzmöbel sind erhöht, haben Armlehnen und Fußschienen, die beim Aufstehen helfen und aufrechtes Sitzes erleichtern. Neben den Bänken haben jetzt auch Rollstühle genügend Platz.
Begonnen hatte die Sanierung der Teilstrecke im September 2016. Vorige Woche überzeugten sich Baustadtrat Frank Bewig (CDU), Klaus-Dieter Trautmann als Vorsitzender der Spandauer Seniorenvertretung und Rosemarie Munzel vom Behindertenbeirat vom Endergebnis. Auch Vertreter des Straßen- und Grünflächenamtes und der bauausführenden Firma Dalhoff GmbH liefen die Strecke prüfend zu Fuß ab. Am Ende gab es nichts zu bemängeln.
Raum für die Wurzeln geschaffen
Dabei war die Sanierung durchaus aufwendig. Die Wurzeln einzelner Bäume hatte den Asphalt aufgebrochen und so in eine Stolperfalle verwandelt. Damit das nicht wieder passiert, wurde der Weg stellenweise verengt, um den Wurzeln Raum zu lassen. „Zudem war der Asphalt so teerhaltig, dass er komplett rausgerissen werden musste“, informierte Marita Kunicke vom Grünflächenamt. Ursprünglich wollten die Planer auf der alten Asphaltdecke aufbauen. Das alles ließ die Kosten für den Abschnitt auf 145.000 Euro steigen. Das Geld stammt aus dem Grün-Budget des Bezirks.
Offen ist jetzt noch der letzte Abschnitt im hinteren Teil des Hakenfelder Wäldchens. Der muss allerdings noch ein Weilchen warten, denn das nötige Geld stehe erst mit dem Spandauer Doppelhaushalt 2018/19 bereit, so Stadtrat Bewig.
Der Lions Club-Spandau spendiert Informationstafeln
Den Rundwanderweg für Blinde hatten die Bezirksverordneten 2009 angeregt. Auch der Behindertenbeirat Spandau und der Allgemeine Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin setzten sich dafür ein, damit auch blinde Menschen durch den Park an der Niederneuendorfer Allee wandern können. Azubis des Garten- und Landschaftsbaus im Bezirksamt stellten den Blindenweg dann bis 2012 in mehreren Etappen fertig. Weiße, geriffelte Platten bilden das taktile Leitsystem des Weges. Anhand dieser Markierungen können sich Blinde mit ihrem Langstock orientieren. Sie führen zu Bänken, zur nahe gelegenen Kita und zur Blindenwohnstätte Spandau. Auch Informationstafeln in Blindenschrift, der sogenannten Brailleschrift, helfen den Spaziergängern. Sie wurden vom Lions Club Berlin-Spandau finanziert.
Der Fußweg zwischen Hakenfelder Straße und Wichernstraße führt rund 1,5 Kilometer durch das Hakenfelder Wäldchen. Für Blinde wurde der Weg zunächst auf 510 Metern hergerichtet und später erweitert. Im Oktober 2014 bekam er den Namen Helen-Keller-Weg. uk
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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