Tiere wurden offenbar ausgesetzt
Seltene Schildkröten gefunden
Zwei Exoten hat eine Spandauerin in ihrem Naturgarten gefunden. Die Landschildkröten wurden offenbar ausgesetzt. Jetzt kümmert sich das Tierheim um die beiden.
Den ersten gepanzerten Vierbeiner fand Britta Laube an einem sonnigen Septembernachmittag. Im Blumenbeet unter dem Immergrün raschelte es verdächtig. „Nanu“, wunderte sie sich. „Wie kommt eine Landschildkröte in meinen Garten?“ Ausgebüxt, oder wurde sie ausgesetzt? Krank oder gestresst sah das Tier nicht aus. Trotzdem fütterte Britta Laube den ungewöhnlichen Gast erst mal mit Wildsalat und Löwenzahn. Dann fragte sie in der Nachbarschaft herum, ob jemand das Tier vermisse, was aber keiner tat. Auch im Internet wurde die Spandauerin nicht fündig. So rief sie schließlich die Polizei, denn Landschildkröten stehen als Steppenbewohner in Europa unter Artenschutz und sind somit meldepflichtig. „Man kann sie zwar kaufen, muss für ihren Besitz aber einen Nachweis haben“, weiß die Biologin. Die Polizei holte das Tier ab und brachte es ins Tierheim Berlin.
Tiere offenbar gezielt ausgesetzt
Damit schien die Sache erledigt – bis Britta Laube vor wenigen Tagen noch eine Landschildkröte in ihrem Garten entdeckte. „Das kann kein Zufall sein, die Tiere wurden gezielt ausgesetzt.“ Warum gerade bei ihr? „Offensichtlich denkt hier jemand, bei mir seien die Schildkröten in guten Händen, weil ich einen so schönen Naturgarten habe“, sagt Laube, die durchaus ein Herz für Tiere hat. Nur, Landschildkröten brauchen eine artgerechte Haltung. „Griechische und Marokkanische Landschildkröten überleben den Winter draußen nicht. Die brauchen mindestens zehn Grad plus.“ Ihre russische Artgenossin ist zwar abgehärteter. Zu kalt und wechselhaft darf es aber auch für sie nicht sein, sonst wird sie krank. „Vielleicht war ihr Besitzer mit der Pflege überfordert", vermutet die Spandauerin. Andererseits sind die Exoten zu teuer, um sie einfach loszuwerden.
Was immer der Grund war, auch um die zweite Schildkröte kümmert sich jetzt das Tierheim. Britta Laube kann nur hoffen, dass sie kein drittes Exemplar in ihrem Garten findet.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.