Eine Saison zum Vergessen: VfB Hermsdorf will wieder angreifen

Mit dem ehemaligen VfB-Spieler Stefan Gerth (rot) und Uwe Grossmann als neuem Trainergespann hofft man in Hermsdorf wieder auf bessere Zeiten. | Foto: Michael Nittel
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Hermsdorf. Der VfB Hermsdorf, im letzten Jahr erst aus der Berlin-Liga abgestiegen, hat eine schwache Saison in der Fußball-Landesliga gespielt: Mit Platz elf ist im Norden niemand wirklich zufrieden. Mit einem neuen Trainergespann und einer künftig leidenschaftlicheren Einstellung bei den Spielern hofft man auf bessere Zeiten.

„Mit dem Abschneiden in dieser Saison ist niemand in Hermsdorf zufrieden – weder die Verantwortlichen noch die Spieler“, weiß der sportliche Leiter Sascha Krakowski. „Trotz zahlreicher Abgänge im letzten Sommer war mit dieser Mannschaft und ihren fußballerischen Möglichkeiten eine Platzierung zwischen den Rängen eins und fünf durchaus realistisch. Da geht ein Platz elf gar nicht.“ Als sich vor rund sechs Wochen abzeichnete, dass in dieser Spielzeit für den VfB in der Tabelle weder nach oben noch nach unten etwas möglich war, wurden einige Spieler für die zweite Mannschaft abgestellt, um dem Bezirksligateam im Abstiegskampf zu helfen – übrigens erfolgreich.

2. Herren wichtiger: Coach Fitzek schmeißt hin

Das fand der damalige Coach Detlef Fitzek aber gar nicht lustig, weil dadurch die Leistungen und die Ergebnisse der 1. Herren noch miserabler waren als zuvor. Fitzek zog die Reißleine. Und beim VfB, wo man mit der Entwicklung des Teams und der Chemie zwischen Mannschaft und Trainer ohnehin nicht glücklich war, besann man sich auf Altbewährtes, nämlich wieder auf altgediente Hermsdorfer zu setzen: „Ja, in dieser Frage musste auch ich mich auch eines Besseren belehren lassen. Sicherlich macht es manchmal Sinn, über den Tellerrand zu schauen und alte Strukturen mit Menschen zu durchbrechen, die von außen kommen und einen anderen Blick haben. Aber Hermsdorf scheint tatsächlich noch eine kleine Enklave zu sein. Und vielleicht muss bei den handelnden Personen tatsächlich rot-weißes Blut durch die Adern fließen.“ Entsprechend bilden mit Uwe Grossmann und Stefan Gerth zwei alte Bekannte das neue Trainergespann. Grossmann, ehemals Spieler unter anderem bei den Füchsen und Tennis Borussia Berlin, war schon in der Rückrunde der letzten Saison als Interimscoach und zuvor als Co-Trainer beim VfB aktiv. Der ehemalige Abwehrspieler Gerth hat seine Schuhe jahrelang selbst für die 1. Herren des VfB geschnürt. „Mit diesen beiden wollen wir definitiv in die Erfolgsspur zurückkehren“, gibt Krakowski die Marschroute aus. Grossmann bringe die entsprechende Erfahrung auf der Trainerposition mit – Gerth, im letzten Jahr selbst noch aktiv, habe noch immer die entsprechende Nähe zu den Spielern. „Die beiden können unheimlich gut motivieren und haben auch einen Draht zu potentiellen neuen Spielern.“

Dreckwetter und blütenweiße Trikots

Allerdings sei es momentan noch viel zu früh, um konkrete Ziele für die neue Saison auszugeben. „Fakt ist: Der jetzige Kader hat in jedem Fall die Qualität, um den Aufstieg mitzuspielen. Doch es ist noch viel zu früh, um definitiv zu wissen, wer kommt, wer geht und wer bleiben wird“, sagt Krakowski. Eines weiß der sportliche Leiter aber sicher: „Es ist nicht immer nur der Trainer allein schuld, wenn es nicht läuft. Ich erinnere mich an unser Spiel gegen Hohen Neuendorf, ein Derby bei strömendem Regen: Nach der Partie waren die Trikots unserer Spieler immer noch schneeweiß und die der Hohen Neuendorfer vom nassen Rasen grün. Egal, wer künftig für uns auflaufen wird. Wir erwarten von den Spielern definitiv mehr Leidenschaft und Engagement als über weite Teile dieser Spielzeit.“ min

Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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