Seniorenteams des VfB spielen eine starke Saison
Nicht nur Tristesse im Norden
In Hermsdorf sitzt der Stachel immer noch tief, dass die 1. Herrenmannschaft des VfB nach einer überraschend schwachen Saison in die Bezirksliga absteigen musste. Doch auf die Seniorenteams der Rot-Weißen ist noch immer Verlass: Sowohl die Ü40 als auch die Ü50 des Traditionsklubs haben die Saison 2018/19 mit tollen Erfolgen beenden können.
Zunächst hatte sich die Ü40 des Klubs den Berliner Pokalsieg gesichert: Im Duell der beiden Topteams in dieser Altersklasse behielt der VfB beim 4:1-Triumph gegen Blau Weiß 1890 Berlin überraschend deutlich und hochverdient die Oberhand. Cem Er (2), Stefan Mattner und Martin Koohgilani erzielten die viel umjubelten Treffer für die Nordberliner, die durch diesen Sieg auch ein wenig Revanche für die abgelaufene Saison in der Verbandsliga nehmen konnten. In Berlins höchster Spieklasse hatten sich genau diese beiden Teams ein brisantes Kopf-an-Kopf-Rennen um die Berliner Meisterschaft geliefert, das am Ende die Truppe aus Mariendorf für sich entscheiden konnte. Mit 22 Siegen, einem Remis und nur drei Niederlagen lag der VfB am Ende nur drei Zähler hinter den Blau Weißen zurück und musste sich in dieser Spielzeit mit dem zweiten Rang zufrieden geben. Zur Erinnerung: Noch in der Saison 2017/18 hatte der VfB triumphiert und sich den Berliner Meistertitel vor Blau Weiß 1890 gesichert. Bester Hermsdorfer Torschütze in dieser Saison war Cem Er mit 33 Treffern.
Der Ü50 des VfB gelang unterdessen der Aufstieg in die Landesliga: Durch ein 3:3-Remis am letzten Spieltag beim BSV Eintracht Mahlsdorf hatte der VfB Platz zwei in der Bezirksliga, Staffel eins behaupten und damit den Aufstieg klar machen können. Durch Tore von Matthias Voigt (2) und Florian Gerhardt konnte man in der Abschlusstabelle den 1. FC Wacker Lankwitz hinter sich halten. Meister in dieser Staffel wurde der TSV Eiche Köpenick, der den VfB damit in die Landesliga begleiten wird.
Auch ein Trainerwechsel
brachte keine Trendwende
Damit konnten die Seniorenteams des VfB die Tristesse ein wenig vertreiben. Doch auch drei Wochen nach Abschluss der Saison überwiegt im Norden noch immer der Schmerz über den überraschenden Absturz der 1. Herren. Nachdem auch die letzte Partie gegen den Berlin-Liga-Aufsteiger FC Brandenburg mit 0:3 verloren ging, beendete der VfB die Saison auf dem vorletzten Platz. Sieben Siege, zwei Unentschieden und 21 Niederlagen sind die mehr als ernüchternde Bilanz. Auch der Trainerwechsel nach der 0:2-Pleite beim Tabellenschlusslicht Berliner SC II Anfang April nutzte am Ende nichts mehr. Das Trainergespann Uwe Grossmann und Sascha Sievert hatte nach diesem Spiel sein Amt zur Verfügung gestellt, Trainer-Urgestein Jörg Schmidt übernahm. Doch selbst Schmidt, bis 2014 insgesamt 18 Jahre lang Coach der 1. Herren, davon 16 in der Berlin-Liga und zuletzt Trainer der so erfolgreichen Ü40, konnte den Absturz nicht verhindern. Zu viele verletzte Spieler, ein zu kleiner Kader und ein Team, das mental am Boden und nicht mehr in der Lage war, das Ruder noch einmal herumzureißen. Schmidts Bilanz in den letzten sieben Saisonspielen: ein Remis und sechs Niederlagen.
Die nächsten Wochen werden zeigen, wie es personell in Hermsdorf weitergehen und ob man die Rückkehr in die Landesliga schon in der Saison 2019/20 angehen kann und angehen wird.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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