In Karlshorst findet ein ganz besonderes Filmfestival statt

Rennleidenschaft in Filmdosen gibt es beim Festival des Pferderennfilms, das die Filmexpertin Nele Saß kuratiert hat. | Foto: Wrobel
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Karlshorst. Auf die bewegte Geschichte von 120 Jahren Rennbahn Karlshorst blickt das erste Festival des Pferderennfilms zurück, das noch bis Mitte Juni läuft.

Als die Bilder Ende des 19. Jahrhunderts allmählich Laufen lernten, da war in Karlshorst längst das Rennfieber ausgebrochen: Die Pferderennbahn an der Treskowallee feiert in diesem Jahr ihr 120-jähriges Jubiläum. Mit dem heutigen Pferdesportpark und der Trabrennanlage ist Zeitgeschichte verbunden. Die wird nun im Rahmen des 1. Festivals des Pferderennfilms zwischen dem 20. Mai und dem 19. Juni aufgerollt.

In 15 Spiel- und Dokumentarfilmen sowie zahlreichen historischen Wochenschau-Reportagen geht es um die Welt des Pferdesports in Karlshorst. "Gerade die historischen Wochenschau-Filme könnten für Fans des Pferdesportparks Interessantes zutage fördern", sagt die Kuratorin des Festivals, die Filmwissenschaftlerin Nele Saß. Der älteste Streifen der Reihe stammt aus dem Jahr 1910 und ist kaum zwei Minuten lang. "Eine regelmäßige Film-Sportberichterstattung zum Renngeschehen in Karlshorst fand erst ab 1918 statt", erzählt Saß.

Zusammen mit Michael Laschke von den Geschichtsfreunden Karlshorst sichtete und wählte sie das historische Filmmaterial aus. Am 21. Mai ist im Deutsch-Russischen Museum Karlshorst in der Zwieseler Straße 4 ab 19 Uhr eine breite Auswahl der Wochenschauen aus den vergangenen 100 Jahren zu sehen. Laschke wird zusammen mit dem Filmhistoriker Alexander Höller die einstigen Sehgewohnheiten und die zeithistorischen Filmformate erläutern.

"Vom Stummfilm bis zum Tonfilm ging es bei den Wochenschauen nicht nur darum zu zeigen, welches Pferd als Favorit gehandelt und welches Rennergebnis erzielt wurde. Oft standen auch die Reaktionen der Zuschauer im Fokus, etwa die Wut eines Mannes über den Wettverlust", berichtet Nele Saß.

Interessant seien deshalb auch die Geschichten hinter der Renn-Kulisse, wie sie zum Beispiel die Defa-Dokumentation "Schnelles Glück" der Regisseurin Petra Tschörtner aus dem Jahr 1988 zeigt. Darin erzählt die Rentnerin Herta Rogau, wie sie seit 15 Jahren den Wettschalter betreut und warum sie selbst noch nie auf ein Pferd gesetzt hat.

Der Dokumentarfilm eröffnet am 22. Mai um 19 Uhr offiziell das Festival im Kulturhaus in der Treskowallee 112. "Mit dem Spielfilm von Regisseur Harry Piel ist auch ein Pionier des deutschen Actionfilms vertreten", sagt die Kuratorin. Harry Piel hatte bereits 1933 im Science-Fiction-Spielfilm "Ein Unsichtbarer geht durch die Stadt" die Pferdestärken ins Verhältnis zur Motorenstärke gesetzt. Der Film ist am 23. Mai um 19 Uhr im Kulturhaus Karlshorst zu sehen.

Mit dem Animationsfilm "Rising Hope" aus dem Jahr 2012 präsentiert das Festival schließlich auch eine echte Lichtenberger Produktion. Regisseur Milen Vitanov erzählt vom schnellsten Rennpferd der Welt, dem der Lebensmut abhanden kommt und dem ausgerechnet ein Windhund wieder auf die Sprünge hilft.

Das ausführliche Festivalprogramm gibt es im Internet unter www.karlshorst-online.de.
Karolina Wrobel / KW
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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