Damit Archive gesichert werden
Museum unterstützt Partner in der Ukraine
Das Museum Berlin-Karlshorst unterstützt Museen und Archive in der Ukraine. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs ist es in verschiedenen Hilfsprogrammen aktiv.
Es trägt mehrere Projekte maßgeblich mit und nutzt dabei seine Erfahrungen im Aufbau von Kontakten und Netzwerken. Der langjährige Austausch mit Partnern in der Ukraine ermöglicht eine prompte und unbürokratische Hilfe auf Augenhöhe, informiert das Museum in einer Erklärung.
Es sei dringend notwendig, den Schutz der vom Krieg bedrohten Sammlungen zu unterstützen. Diesem Zweck dient das durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien geförderte Projekt „Sicherung von Dokumenten und Archivbeständen von ukrainischen Partnereinrichtungen“.
Das Museum Berlin-Karlshorst koordiniert die Hilfen. Es wird dabei von der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg unterstützt und arbeitet mit dem Netzwerk „Kulturgutschutz Ukraine“ sowie weiteren Partnern zusammen. Derzeit stehe man mit 22 ukrainischen Einrichtungen im Kontakt, informiert das Museum. 13 Museen und sieben Archive haben bereits finanzielle Hilfen von insgesamt rund 235 000 Euro erhalten. Diese ermöglichen es den Partnern, selbst darüber zu entscheiden, welche Materialien und technischen Mittel am dringendsten gebraucht werden.
Dazu zählen vor allem technische Geräte für die digitale Sicherung von Archivsammlungen, aber auch Verpackungsmaterial und das Herrichten von Lagerräumen für Archivgut. Außerdem werden restauratorische Sicherungsmaßnahmen unterstützt. So konnte das Stadtmuseum für Heimatkunde in Ochthyrka, dessen Sammlung bei einem Luftangriff beschädigt worden war, wichtige Utensilien zur Restaurierung von Vasen, Tonkrügen und Gemälden beschaffen. Das Staatsarchiv der Region Poltawa konnte die Technik für die Erhaltung von Schriftstücken im Archiv sowie die Sicherung von Digitalisaten verbessern.
Darüber hinaus vernetzen sich über das Museum Berlin-Karlshorst ukrainische Institutionen mit weiteren deutschen Partnern. Ein Beispiel ist die Plattform „Museum-digital“, die eine Inventarisierungssoftware für Sammlungen zur Verfügung stellt. Aktuell entsteht eine ukrainisch- und russischsprachige Version, die in der Ukraine genutzt werden kann. Mit „Museum-digital Ukraine“ kann künftig digitalisiertes Museumsgut online recherchiert werden. Die bestehenden und neu etablierten gemeinsamen Aktivitäten mit ukrainischen Partnern sollen Bestand haben und langfristig dem Austausch von Expertise dienen.
Die Koordination der Hilfen ist eine Fortsetzung der seit vielen Jahren bestehenden Zusammenarbeit mit Institutionen in der Ukraine.
Informationen zum Museum auf www.museum-karlshorst.de
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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