Zweierlei Maß?
Bezirksamt duldet weiterhin das Baden an den Kaulsdorfer Seen

In den Sommermonaten wird der Butzer See wie auch der Habermannsee als Badesee genutzt, obwohl sie als Trinkwasserschutzgebiete ausgewiesen sind. | Foto: Philipp Hartmann
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Offiziell erlaubt ist das Baden weder im Biesdorfer noch in den Kaulsdorfer Baggerseen oder in irgendeinem anderen See in Marzahn-Hellersdorf. Während das Badeverbot am Biesdorfer Baggersee in diesem Jahr durch das Bezirksamt konsequent durchgesetzt werden soll, wird das Baden in den Kaulsdorfer Baggerseen aber geduldet bleiben.

Obwohl das Baden im Habermannsee und Butzer See nicht gestattet ist, könne es nicht geahndet werden, erklärte die zuständige Stadträtin Nadja Zivkovic (CDU) im Gespräch mit der Berliner Woche. Manche Anwohner befürchten, dass es durch die Maßnahmen zur Durchsetzung des Badeverbots am Biesdorfer Baggersee in diesem Jahr noch mehr Gäste nach Kaulsdorf zieht. Das Bezirksamt hatte im März Steinbrocken am Ufer des Biesdorfer Baggersees platziert, um den Zugang zum Wasser zu blockieren. Die Befürchtung der Anlieger der Kaulsdorfer Seen teilt Nadja Zivkovic jedoch nicht. Beim Biesdorfer Baggersee sei der Besucherandrang vor allem aufgrund der Nähe zur U-Bahnstation Biesdorf-Süd so groß. Deshalb sei dort die Dringlichkeit zum Handeln deutlich größer gewesen. Dagegen seien die Kaulsdorfer Baggerseen mit öffentlichen Verkehrsmitteln weniger gut zu erreichen. Sie erwarte daher nicht, dass alle Badegäste nun dort auftauchen werden.

„Wir werden in Kaulsdorf genauso verfahren wie in den Jahren zuvor“, erklärte Zivkovic. Allerdings wird sich die Qualität der Kontrollen ändern. Nach Angriffen auf Mitarbeiter des Ordnungsamts bei Streifengängen im vergangenen Jahr würden zukünftig Verbundeinsätze mit der Polizei erfolgen. Damit soll vor allem in den Abendstunden das Grillverbot auf den Grünflächen an den Seen durchgesetzt werden.

Die Anwohner des Habermannsees und Butzer Sees werfen dem Bezirksamt dagegen vor, nicht konsequent genug das Badeverbot durchzusetzen. „Halbherzig würde ich die Maßnahmen nicht nennen“, erklärt die Stadträtin bezüglich der unterschiedlichen Vorgehensweise ihres Amts am Butzer und Habermannsee im Vergleich zum Biesdorfer Baggersee. „Es sind erste Schritte und wir schauen natürlich auch, wie sie wirken, wo und wie wir nachjustieren sollten und welche Maßnahmen wir gegebenenfalls auch für die anderen Seen im Bezirk nutzen können.“

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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