Blutbuche bekam die Krone gestutzt: Kladower Naturdenkmal soll vital bleiben

Baumpfleger in Aktion. Mit der Hubarbeitsbühne ging es 20 Meter hoch. | Foto: Ulrike Kiefert
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Kladow. Der Lieblingsbaum der Kladower war beim Friseur. Die Blutbuche vor dem Cladow-Center bekam die Krone gestutzt. So bleibt sie hoffentlich stabil.

Schön gewachsen ist sie und üppig noch dazu. Das Alter sieht der Laie ihr kaum an. Dabei hat die stolze Blutbuche vor dem Cladow-Center schon 120 Jahre auf dem Buckel. Doch ab und zu muss auch ein Baum zur Schönheitskur. Denn der Experte weiß: Nur die Pflege sichert den Erhalt.

Darum hat das Straßen- und Grünflächenamt jetzt der Buche die schattige Krone zurückgeschnitten. Die war im Wipfel schon recht dürr und von toten Ästen durchsetzt. Um gute fünf Meter stutzten die Baumpfleger des Grünflächenamtes die Krone herunter und befreiten die Buche so von mehreren Tonnen Geäst. „So haben wir die Last für den Baum verringert und er kann wieder eine kompakte Krone aufbauen, die sich von innen heraus revitalisiert“, erklärte Stephan Koch vom Naturschutzamt Spandau. Etwa sechs Stunden dauerte die „Kronenreduktion“. Alle zwei Jahre müssten die Baumpfleger dann wieder ran, schätzte Koch.

Nötig war der Rückschnitt auch wegen der Verkehrssicherheit. Denn Äste drohten zu brechen. Da das Grünflächenamt für die bezirkseigene Baumpflege zuständig ist, hat das Amt hier eine Vorsorgepflicht. Auch ein Gutachten des Pflanzenschutzamtes Berlin empfahl die Pflegemaßnahme.

1990 gerettet, nun erneut bedroht

Um die Blutbuche dauerhaft zu schützen, wurde sie in den 1990er Jahren zum Naturdenkmal erklärt. Denn mit dem Bau des Cladow-Centers sollte sie eigentlich weg um Platz zu schaffen. „Wir haben sie damals aber gerettet“, sagte Frank Viebranz vom Straßen- und Grünflächenamt. Dennoch ist die Blutbuche heute ein Sorgenkind. Wer genau hinschaut, entdeckt an ihrem Stamm einen braunen Pilz. „Der Riesenporling ist ein Parasit“, so Stephan Koch. „Der dringt in den Stamm und in die Wurzeln ein und schwächt den Baum.“ Aktiv zu bekämpfen sei er nicht. „Wir können der Buche nur helfen vital zu bleiben.“ Was mit dem Kronenschnitt nun passiert ist. uk

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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