Theaterensemble führt Eichendorffs „Die Freier“ auf
Lankwitz. Verwechslungen, Verwirrungen, Verkleidungen – und alles dreht sich um die Liebe. Joseph von Eichendorffs kaum bekannte Komödie „Die Freier“ erlebt eine ihrer seltenen Aufführungen.
Das Theaterstück ist das einzige Lustspiel des Spätromantikers. Heute ist der deutsche Dichter vor allem wegen seiner Liedertexte wie „Wem Gott will rechte Gunst erweisen“ in Erinnerung. Früher kannten die Schüler, heute vielleicht noch manche Deutschlehrer, auch seinen märchenhaften Bericht „Aus dem Leben eines Taugenichts“.
Eichendorffs Verwechslungskomödie "Die Freier" wird selten aufgeführt: Selbst zu seinen Lebzeiten wurde sie kaum beachtet. Sie erlebte eine gewisse Renaissance zwischen den Weltkriegen, ist aber seit Jahrzehnten von den Bühnen praktisch verschwunden. Zu Unrecht, findet Ansgar Vössing, Leiter der seit 1993 bestehenden Jugendtheatergruppe der Gemeinde. Er nahm sich daher des romantischen Lustspiels an. „Vor allem hat es mir die Schönheit der Sprache und die Verbindung von Text und Musik angetan“, sagt er.
Und die Musik spielt in der 1833 erschienenen Komödie eine besondere Rolle. Viele Lieder wurden für die Aufführung in der Pfarrgemeinde Mater Dolorosa in Lankwitz neu vertont. Bei der Komödie handelt es sich um eines der wenigen Stücke der Theaterliteratur, die ausschließlich im Freien stattfinden: überwiegend im deutschen Walde, bei Mond- und Sonnenschein, zwischen Blumenbeeten und Teichen. „Eine Welt der Phantasie und Träume – alles was man von der deutschen Romantik zu Recht erwarten kann, wird aufgeboten“, verspricht Vössing.
Seit 2007 widmet sich die Theatergruppe Komödien und führte beispielsweise mit Erfolg "Der Florentiner Hut" und "Der Raub der Sabinerinnen" auf. Es folgten Stücke mit Anspruch. Unter anderem befassten sich die jungen Leute mit dem zeitgenössischen Stoff "Ithaka" von Botho Strauß und mit Stücken aus der Weltliteratur: "Jedermann" und "Faust".sus
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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