Neue Regionalbahnlinie ohne Halt in Lichterfelde Ost
"Damit wird den Bewohnern aus der Region eine schnelle attraktive Direktverbindung zum Flughafen sowie in den Spreewald und die Niederlausitz verwehrt", kritisiert der Fahrgastverband IGEB. Dabei werde der Bahnhof Lichterfelde Ost von vielen Buslinien aus dem Berliner Südwesten angefahren und sei so ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, sagt Verbandsvorstand Christfried Tschepe.
Der Verband hält die Entscheidung der Bahn auch deshalb für besonders unverständlich, weil die Züge der drei höherklassigen Regional-Express-Linien RE 3, RE 4 und RE 5 in Lichterfelde Ost halten und ausgerechnet die Regionalbahn RB 19 ohne Halt durchfährt. Ein Halt in Lichterfelde Ost sei durchaus machbar. Dazu seien nur "unwesentliche Anpassungen" notwendig.
Dem widerspricht Brigitta Köttel, Sprecherin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB). Der Verkehrsverbund ist für die Fahrpläne und den Fahrtakt in der Region verantwortlich. "Der Zug kann in Lichterfelde Ost nicht halten, weil die Strecke der Anhalter Bahn stark belastet ist", erklärt Köttel. "Der Fahrplan gibt einen Halt einfach nicht her." Denn Abbremsen, Halten, Losfahren und wieder Geschwindigkeit Aufnehmen koste eben Zeit.
Die VBB-Sprecherin schiebt den Schwarzen Peter der Deutschen Bahn zu. "Es fehlt die Dresdner Bahn", sagt Brigitta Köttel. Wenn der Ausbau endlich käme, könnten einige Züge, die bisher die Anhalter Bahnstrecke nutzen, auf der Dresdner Trasse fahren.
Seit Jahren streiten Bahn, Senat und Bürgerinitiativen vor Ort um den Ausbau dieser Strecke. Käme es zu einer Einigung, würden die ersten Züge frühestens nach dem Jahr 2020 fahren.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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