Allein die Versorgung der Tiere kostet 170.000 Euro
Familienfarm Lübars sucht Spender

Pony Tamira genießt es, von Hofleiter Daniel Meißner und Elisabethstift-Geschäftsführer Helmut Wegner umsorgt zu werden. | Foto: Christian Schindler
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  • Pony Tamira genießt es, von Hofleiter Daniel Meißner und Elisabethstift-Geschäftsführer Helmut Wegner umsorgt zu werden.
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Die Familienfarm Lübars macht jährlich rund 5000 Reinickendorfer Kinder im Umgang mit Tieren vertraut. Jetzt braucht sie Hilfe, um den Tierbestand zu sichern.

Vor fünf Jahren hat das auf die stationäre Jugendhilfe spezialisierte Elisabethstift die Familienfarm Lübars an der Alten Fasanerie übernommen. Wo einst das preußische Königshaus Fasane züchtete, sollten Berliner Kinder erleben können, wie ein Bauernhof funktioniert. Das Problem: Der Bauernhof ist ein Hof fast ohne eigenes Land. Das Futter muss gekauft werden, die Einnahmen reichen nicht, um einen landwirtschaftlichen Betrieb ohne Verluste zu führen, zumal die Tiere auch nicht verwertet werden dürfen.

Zunächst fand das Elisabeth-Stift eine Lösung: Die Europäische Union (EU) förderte ein Projekt für Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen lange arbeitslos waren, und denen der Umgang mit Tieren hilfreich dabei war, sich wieder den Herausforderungen eines Berufslebens zu stellen. Rund 20 Personen haben davon pro Jahr profitiert.

EU-Förderung endet 2020

Das EU-Projekt endet jedoch mit dem ersten Halbjahr 2020. Die Konsequenz beschreibt Elisabethstift-Geschäftsführer Helmut Wegner: „Wir brauchen jährlich 170.000 Euro, um den jetzigen Tierbestand halten zu können.“ Bei den 120 Tieren ist alles dabei. Sie reichen größenmäßig vom Kaninchen über die Ente bis zum Pferd.

Praktische Hilfe hat schon das Bezirksamt angeboten. Es hätte gemähtes Gras geliefert. Doch das Futter aus den Reinickendorfer Parkanlagen enthielte auch die Hinterlassenschaften von Hunden, weshalb es als Tierfutter dann doch nicht ideal ist. Weiter gefördert wird die pädagogische Arbeit mit den Tieren, zu der Kitas und Schulklassen kommen. Die würde jedoch an Attraktivität verlieren, sollte der Tierbestand spürbar reduziert werden.

Falsch verstandene Tierliebe
kostet die Farm viel Geld

Ein weiterer Kostenfaktor für die Farm ist falsch verstandene Tierliebe: Immer wieder werfen Besucher der bei Tageslicht frei zugänglichen Farm Grünzeug in die Pferdekuppel, trotz entsprechender Warnschilder auf den Zäunen. „Das ist zwar lieb gemeint, führt aber auch dazu, dass die Pferde dazu auch Sand aufnehmen“, sagt Wegner. Die Konsequenz: Das Pferd bekommt eine Kolik, die dann erforderliche Operation schlägt mit 3000 Euro zu Buche.

Einen Lichtblick gibt es allerdings: Die auf dem Gelände verpachtete Alte Tenne, die vor allem für größere Feiern genutzt wird und im Sommer mit einem Biergarten aufwartet, wird im neuen Jahr besser erreichbar sein. Das Bezirksamt saniert die Zuwegung und sorgt für eine bessere Trennung von Autos, Fußgängern und Radfahrern.

Spenden und Patenschaften für Tiere
können helfen

Für die Unterstützung der Familienfarm kann sich Wegner viele Möglichkeiten vorstellen. Die reichen von der einzelnen Spende über Tierpatenschaften bis zur Förderung seitens von Unternehmen. Auch Jugendstadtrat Tobias Dollase (parteilos, für CDU) unterstützt den Spendenaufruf der Familienfarm Lübars. Wer der Familienfarm helfen möchte, kann sich unter 81 72 91 50 oder www.alte-fasanerie-luebars.de melden.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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