Zwei große Schulprojekte in Mahlsdorf

Sanierungsarbeiten an der Friedrich-Schiller-Grundschule und Neubau einer ISS

An der Landsberger Straße soll in den kommenden Jahren eine neue Integrierte Sekundarschule (ISS) gebaut werden. Außerdem geplant sind Sanierungen an der Friedrich-Schiller-Grundschule. Bei einer Videokonferenz haben Schulstadtrat Gordon Lemm und Bildungsstaatssekretärin Beate Stoffers (SPD) über diese zwei geplanten Bauvorhaben in Mahlsdorf informiert.

Einen Zeitplan für Bau und Fertigstellung der neuen ISS gibt es noch nicht. Sie soll Platz für knapp 600 Schüler bieten und in Holzmodulbauweise als Compartment-Schule errichtet werden. Im Gegensatz zur sogenannten Flur-Schule, wobei die Klassenräume entlang einzelner, langer Gänge angeordnet sind, weisen Compartment-Schulen eine ganz andere Struktur auf. Dabei gibt es ein zentrales Forum sowie darum gruppierte Lern- und Teamräume. Statt Abschottung der einzelnen Klassenräume hinter verschlossenen Türen, wie es früher Standard war, setzt der Senat nun auf mehr Offenheit. „Damit können sowohl bessere Lernbedingungen für Schüler als auch Arbeitsbedingungen für die Pädagogen geschaffen werden“, erläutert Beate Stoffers die Vorzüge.

Mit Inklusionsräumen und viel Glas

Die neue ISS an der Landsberger Straße soll gleich fünf Foren mit einer Größe von jeweils 70 Quadratmetern erhalten. Geplant sind Inklusionsräume, damit auch Schüler mit Behinderung unterrichtet werden können, Bewegungs- und Ruhe- sowie Pflege- und Sanitärräume. Verglasungen sollen Sichtverbindungen zwischen den Räumen schaffen, wodurch mehr Transparenz entsteht, wie Stoffers erläutert.

Um einen möglichst großen Abstand zu den Anwohnern einzuhalten und Lärmbelästigungen einzudämmen, solle das Gebäude mittig auf das Grundstück gesetzt werden. Geplant sei, wie bei allen anderen Schulneubauten auch, außerdem ein Schulgarten.

Baukosten mindestens 30 Millionen Euro

Nach Auskunft von Gordon Lemm wurden für das Bauvorhaben bereits 30 Millionen Euro aus dem SIWANA-Programm (Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt und Nachhaltigkeitsfonds) des Senats gesichert. Zuständig für die Umsetzung ist die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.

Die ISS werde vierzügig für die Klassenstufen 7-10 geplant. Von der elften bis zur 13. Klasse bestehe außerdem die Möglichkeit einer Dreizügigkeit. Ob die Schule bis zur 13. Klasse geführt wird, sei jedoch abhängig von der Schulentwicklung der nächsten Jahre. Für Ende dieses oder Anfang kommenden Jahres rechnet Lemm mit einem Architektenwettbewerb. Danach könnten konkrete Überlegungen und die Bauplanung beginnen. Die reine Bauzeit des Gebäudes betrage durch die Modulbauweise lediglich zehn Monate. Optisch werde die neue Schule Ähnlichkeiten mit der 2019 eröffneten ISS Mahlsdorf in der Straße An der Schule 41-59 aufweisen, sei aber kein Klon.

Böse Überraschung bei Statikprüfung

Bezüglich der Friedrich-Schiller-Grundschule in der Nähe des S-Bahnhofs Mahlsdorf sind die Planungen bereits weiter. Bei einer routinemäßigen Statikprüfung der Sporthalle im Frühsommer 2020 wurden Mängel entdeckt, die zum Entzug der Betriebserlaubnis führten. Seitdem darf in der Halle kein Unterricht mehr stattfinden. „Die Sperrung hat uns alle überrascht“, sagt Gordon Lemm.

Wie der Stadtrat informierte, kann die Sporthalle wohl erst 2023 saniert werden. Allerdings habe eine neue Statikprüfung ergeben, dass die Halle bis dahin weiter genutzt werden kann. Voraussetzung seien kleinere Stabilisierungsarbeiten, die bis zum Beginn des Schuljahres 2021/22 abgeschlossen sein sollen. Eine reguläre Nutzung ist dann wieder möglich. „Die Kollegen vom Bauamt sind jetzt dabei, das zu planen und umzusetzen“, so Lemm.

Schulhof der Friedrich-Schiller-Grundschule wird saniert

Vor der großen Sporthallensanierung soll bereits im kommenden Jahr der Schulhof saniert und unter Einbeziehung von Schülern, Lehrern und Eltern umgestaltet werden. Entsprechende Gelder seien in der Investitionsplanung des Bezirks eingestellt worden.