Das Problem mit den "Elterntaxis"
Polizeikontrollen vor Schulen: Park- und Halteverbot wird häufig missachtet

Polizeihauptkommissar Andreas Hellriegel freute sich, dass fast alle Schüler, die mit dem Fahrrad zur Kiekemal-Grundschule fuhren,  einen Helm trugen.  | Foto: hari
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  • Polizeihauptkommissar Andreas Hellriegel freute sich, dass fast alle Schüler, die mit dem Fahrrad zur Kiekemal-Grundschule fuhren, einen Helm trugen.
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Die Polizei führte zu Schuljahresbeginn Verkehrskontrollen an Grundschulen und Kindertagesstätten durch. An 107 Einsätzen an 31 Schulen in Marzahn-Hellersdorf waren 219 Mitarbeiter der Polizei beteiligt. 

Ein Kontrollpunkt war der Hultschiner Damm an der Kiekemal-Grundschule. Hier ist die Situation für Kinder und Erwachsene besonders schwierig und unübersichtlich. Zwischen dem viel befahrenen Hultschiner Damm mit Radweg und der Grundschule erstrecken sich Schienen der Straßenbahn. Auf Höhe der Schule befindet sich eine Straßenbahnhaltestelle. Neben den Fahrgästen der Straßenbahn müssen fast alle Schüler aus dem anliegenden Siedlungsgebiet hier die Straße überqueren.

Trotz Ampelanlage wurde 2008 eine Schülerin bei einem Unfall mit einem Lkw schwer verletzt. Auf Drängen vor allem der Eltern setzte der Bezirk daraufhin bei der Verkehrslenkung eine Tempo-30-Zone durch, die im Bereich der Schule und der Straßenbahnhaltestelle eingerichtet wurde.

Schwere Verkehrsunfälle gab es hier seitdem nicht mehr, aber immer wieder gefährliche Situationen. Schuld daran sind zumeist Eltern, die im Parkverbot halten und nicht darauf achten, dass ihre Kinder mit der gebotenen Vorsicht  aussteigen. „Die Schülervertretung hat sich daher im Juni in einem Brief an die Eltern gewandt“, sagt Schulleiterin Katrin Bloch. Auch sie selbst spreche solche Eltern auf ihr Fehlverhalten an.

Bei den Kontrollen vor der Kiekemal-Grundschule wurden drei Geschwindigkeitsübertretungen festgestellt und rund zehn Anzeigen wegen Verkehrsordnungswidrigkeiten geschrieben. „Bei Übertretungen sprechen wir mit den Bürgern und weisen sie auf ihre Fehler hin“, erklärt Polizeihauptkommissar Andreas Hellriegel von der Polizeidirektion 6. Die meisten Autofahrer hätten sich einsichtig gezeigt. Besonders freue ihn, dass rund 95 Prozent aller Schüler, die mit dem Rad zur Schule kamen, Fahrradhelme trugen.

Insgesamt wurden bei den Kontrollen in den ersten beiden Schulwochen 89 Verstöße gegen Verkehrsvorschriften festgestellt. Dabei handelte es sich unter anderem um 35 Geschwindigkeitsüberschreitungen, fünfmal fehlten die Kindersitze und fünfmal wurde eine Ampel bei Rot überfahren. Außerdem wurde 44 Mal gegen andere Verkehrsregeln verstoßen, meist gegen ein Park- und Halteverbot. In ganz Berlin wurden von der Polizei während der Zeit 8000 Geschwindigkeitsüberschreitungen aufgenommen und über 1700 Mal Verstöße gegen ein Park- und Halterverbot.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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