Politischer Protest aus Pappe: Senatsbeschluss schmort schon 15 Jahre

Um der Forderung nach einer Ampel an der Marienfelder Allee/ Ecke Stegerwaldstraße Nachdruck zu verleihen, protestierte Anja Schillhaneck mit einer Ampel aus Pappe. | Foto: Fabian Klasse
  • Um der Forderung nach einer Ampel an der Marienfelder Allee/ Ecke Stegerwaldstraße Nachdruck zu verleihen, protestierte Anja Schillhaneck mit einer Ampel aus Pappe.
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Marienfelde. 2001 hatte der Senat beschlossen, an der Marienfelder Alle/ Ecke Stegerwaldstraße eine Lichtzeichenanlage (LZA), genannt Ampel, zu installieren. Der Beschluss wurde bislang nicht in die Tat umgesetzt.

„Allgemein ist die Kreuzung seit langer Zeit gefährlich und das Thema sehr wichtig für die Marienfelder. Viele Bewohner engagieren sich seit Jahren dafür, dass eine Ampel dort gebaut wird, leider passiert wenig“, so Anja Schillhaneck, Berliner Abgeordnete der Grünen und Vizepräsidentin des Abgeordnetenhauses.

Nachdem im August bei einem Unfall ein Kind an der für die Ampel geplanten Stelle an der Marienfelder Allee (gleichsam Bundesstraße 101) in Höhe Notaufnahmelager verletzt wurde, wollte Schillhaneck von der zuständigen Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt wissen, woran es denn hapert. Wie viele Unfälle in den vergangenen Jahren registriert wurden und ob die für die B 101 zuständigen Behörden in den letzten 15 Jahren von der Bezirksverordnetenversammlung, dem Bezirksamt oder anderen offiziellen Einrichtungen aufgefordert oder ersucht wurden, an der benannten Kreuzung eine Fußgängerampel einzurichten? Laut Antwort der Stadtentwicklungsverwaltung hat die Polizei von 2000 bis August 2015 insgesamt 54 Unfälle registriert. Bei je einem Unfall war ein Fußgänger sowie ein Zweiradfahrer involviert. Mit elf Unfällen war das Jahr 2013 mit Abstand Spitzenreiter.

Forderungen nach einer Ampel gab es bereits 1999 und 2000 von der Evangelischen Kirchengemeinde Marienfelde, dem Landesamt für Gesundheit und Soziales und sogar von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Allerdings lag die Zuständigkeit für die Anordnungen von Lichtzeichenanlagen seinerzeit noch beim Polizeipräsidenten. Nun, wo die Senatverwaltung selbst zuständig ist, heißt es, stünden dem Land Berlin im Haushalt „nur begrenzte Mittel“ zur Verfügung. „Anhand von stadtweit einheitlichen Kriterien werden in Abstimmung mit dem Polizeipräsidenten daher Prioritäten festgelegt, in welcher Reihenfolge die Anlagen zu bauen sind. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens erzielt die Marienfelder Allee grundsätzlich eine hohe Priorität, allerdings ist das Verkehrsunfallaufkommen, insbesondere auch hinsichtlich der Beteiligung von Fußgängern, über die Jahre unauffällig“, wurde Schillhaneck mitgeteilt. Daraufhin protestierte die Politikerin neulich mit einer selbstgebastelten Pappampel an der B 101. HDK

Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

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