Dem Ärztemangel mit Ansiedlungen begegnen
KV eröffnet erstmals eine eigene Praxis
- Bürgermeister Michael Grunst (Mitte) gratulierte Hausarzt Konstantin Zellmer und seinem Team zur Eröffnung der Praxis.
- Foto: Bezirksamt
- hochgeladen von Bernd Wähner
Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin beginnt damit, ihre Ankündigung, eigene Praxen im Nordosten der Stadt zu eröffnen, umzusetzen.
Im Bezirk gibt es ein Defizit an Arztpraxen. Der Versorgungsgrad mit Hausärzten wird mit 80,8 Prozent des Bedarfs beziffert. Auch bei Kinder- und Jugendärzten (84,2 Prozent), HNO-Ärzten (87 Prozent), Hautärzten (72 Prozent) und Augenärzten (85,3 Prozent) gibt es Defizite. Das Bezirksamt will die ärztliche Versorgung verbessern und führte entsprechende Gespräche mit der KV, denn diese steuert die ambulante ärztliche Versorgung durch niedergelassen Ärzte im Land Berlin.
Ein Ergebnis der Gespräche: Mit Beginn des Jahres startete die KV Berlin ein mehrjähriges Förderprogramm zur Verbesserung der Hausarztversorgung im sogenannten Hausärzte-Planungsbereich II, zu dem der Bezirk Lichtenberg gehört. Unter anderem sollen Ärztinnen und Ärzten, die sich neu niederlassen oder eine Praxis übernehmen wollen, unterstützt werden. Die KV plante aber außerdem, ab dem zweiten Quartal 2022 Eigeneinrichtungen selbst zu betreiben, in denen Ärztinnen und Ärzte angestellt tätig sein können.
Eine solche Eigeneinrichtung ist nun am Prerower Platz 4 eröffnet worden. Es ist die erste der KV Berlin, also ein Novum in ihrer bisherigen Geschichte. In der neuen Hausarztpraxis sind zum Start ein angestellter Arzt und sein Team anzutreffen. Eine weitere angestellte Ärztin und deren Mitarbeiterinnen werden einige Zeit später folgen.
„Eine der größten Herausforderungen war die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten“, berichtet Susanne Hemmen, Geschäftsführerin der Gesellschaft KV-Praxis. „Umso mehr freuen wir uns, am Ende einen guten Standort gefunden zu haben.“ Und der neue Arzt Konstantin Zellmer ergänzt: „Die Patientinnen und Patienten werden bei uns alles antreffen, was für die hausärztliche Versorgung wichtig ist. Wir behandeln Diabetes, Bluthochdruck und sind vor allem die erste Anlaufstelle für die alltäglichen Erkrankungen.“
Bis Ende des Jahres will die Kassenärztliche Vereinigung Berlin übrigens eine zweite eigene KV-Praxis eröffnen, und zwar im Ortsteil Karlshorst. Weitere Informationen unter www.kvpraxis-berlin.de.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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