Hülle schützt das Verwaltungsgebäude
BVG lässt geschütztes Gebäude sichern

Das alte, unter Denkmalschutz stehende Verwaltungsgebäude auf dem Straßenbahnbetriebshof Niederschönhausen ist eingerüstet und nun so überdacht worden, dass es nicht mehr reinregnen kann. | Foto: Torsten Hofer
  • Das alte, unter Denkmalschutz stehende Verwaltungsgebäude auf dem Straßenbahnbetriebshof Niederschönhausen ist eingerüstet und nun so überdacht worden, dass es nicht mehr reinregnen kann.
  • Foto: Torsten Hofer
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Seit mehr 20 Jahren liegt der BVG-Straßenbahnbetriebshof Niederschönhausen an der Dietzgenstraße 100 brach. Noch immer gibt es kein Nutzungskonzept. Inzwischen ist aber zumindest das alte Verwaltungsgebäude der unter Denkmalschutz stehenden Immobilie vor Witterungseinflüssen geschützt.

Die BVG ließ das Gebäude überdachen. Vor einem Jahr befasste sich der Landesdenkmalrats mit der Sicherung des Straßenbahnbetriebshofs. Er forderte im August 2020 die BVG auf, ihrer Pflicht nachzukommen, das Ensemble zu erhalten. Die Gebäude sollen entsprechend ihrer Qualität und Bedeutung gesichert werden. In der Folge hat sich die Untere Denkmalschutzbehörde in Pankow mit dem Landesdenkmalamt abgestimmt. Anschließend leitete der Bezirk ein förmliches Sicherungsverfahren ein. In einer Anhörung wurde der BVG deutlich gemacht, dass eine entsprechende Sicherung der Gebäudesubstanz einzuleiten ist.

Lange Prüfverfahren nötig

Die BVG führte daraufhin eine Begehung mit Gerüstbaufirmen durch, berichtet Abgeordnetenhausmitglied Torsten Hofer (SPD). Er hakt bereits seit Jahren immer wieder bei der BVG und beim Senat mit Anfragen nach, um zu erfahren, welche Pläne es für diesen ungenutzten Betriebshof gibt. Im Dezember 2020 informierte die BVG das Bezirksamt, dass sie Varianten der Einhausungen untersuchte und Kosten ermittelte. Außerdem musste sie klären, ob sie den Auftrag für die geplante Gebäude-Einhausung direkt vergeben kann oder ihn öffentlich ausschreiben muss.

Als das geklärt war, konnte die BVG im März den Auftrag für die Einhausung vergeben. Seit Mitte Mai wurde das Schutzgerüst für die Einhausung aufgestellt, berichtet Torsten Hofer. An diesem Gerüst werden Planen befestigt, um das Verwaltungsgebäude vor dem weiteren Verfall zu schützen. „Das ist auch dringend notwendig“, erklärt Hofer. „Anwohner haben mich darauf aufmerksam gemacht, dass einige Fenster des Hauses ständig offen stehen, sodass Regen in das Gebäude eindringt. Von außen ist ein Wasserfleck zu erkennen, der mit der Zeit immer größer wird.“

Schutz vor Wind und Wetter

Das bestätigte auch der Senat dem Abgeordneten auf dessen Anfrage. Das Gebäude sei durch Niederschläge und Schimmelbefall bereits nachhaltig beschädigt. Auch weise das Dach größere Fehlstellen auf, sodass Regen und Schnee ins Gebäude dringen können. Aus diesem Grund wurde die Wetterschutz-Einhausung geplant. Sobald das Gerüst aufgestellt ist, sollen auch die Fenster des Verwaltungsgebäudes derart verschlossen werden, dass sich die Schäden durch Witterungseinflüsse nicht mehr vergrößern, teilte man dem Abgeordneten mit.

Was wird aus dem Betriebshof?

Auch wenn das frühere Verwaltungsgebäude nun gesichert wird: Welche Pläne gibt es für das 2,5 Hektar große Gelände des Betriebshofs? „Wie mir die BVG mitteilt, ist der Straßenbahnbetriebshof Niederschönhausen aktuell noch betriebsnotwendig“, berichtet Torsten Hofer. Das Gelände werde so lange als mögliche Aufstellfläche für Straßenbahnen vorgehalten, bis es ein Ersatzareal gibt, über das der Straßenbahnverkehr im Nordosten abgewickelt werden könne. Wenn es irgendwann so weit ist, dass die BVG das Gebäude nicht mehr benötigt, könnte dort perspektivisch ein Stadtteilzentrum für Niederschönhausen entstehen, schlägt Hofer vor. So etwas gibt es im Ortsteil nämlich noch nicht.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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