Trauer um eine Kämpferin
Doris Syrbe starb im Alter von 79 Jahren

So kannten sie viele: Doris Syrbe vor dem großen Plakat während der Besetzung der Stille Straße 10 im Sommer 2012. | Foto: Förderverein Stille Straße 10
  • So kannten sie viele: Doris Syrbe vor dem großen Plakat während der Besetzung der Stille Straße 10 im Sommer 2012.
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Die Senioren der Begegnungsstätte Stille Straße 10 trauern. Ihre Ehrenvorsitzende des Fördervereins, Doris Syrbe, verstarb im Alter von 79 Jahren. Sie machte sich einen Namen als resolute Kämpferin für den Erhalt des Seniorenklubs.

Dieser sollte vor acht Jahren nach einem Beschluss des Bezirksamts und der BVV geschlossen werden. Dagegen machten die Nutzer des Hauses, allen voran Doris Syrbe. mobil. Am 1. Juli 2012 besetzte eine Gruppe von Senioren das Haus. Dass sich ältere Menschen auf diese Weise für ihre Sache einsetzen, gab es bis dato in Berlin noch nie. So landete diese Aktion weltweit in den Schlagzeilen. 112 Tage hielten die Besetzer durch. Das Bezirksamt startete währenddessen ein Interessenbekundungsverfahren, um die Einrichtung in freie Trägerschaft zu übergeben.

Den Zuschlag erhielt am Ende die Berliner Volkssolidarität. Seit Anfang 2013 hat sie für die Stille Straße 10, die inzwischen eine Begegnungsstätte für Jung und Alt ist, einen Nutzungsvertrag mit dem Bezirksamt. Das Programm in der Einrichtung wird vom eigens gegründeten Förderverein Stille Straße organisiert und absichert. Dessen erste Vorsitzende war Doris Syrbe.

In der aktuellen Situation standen die Senioren der Begegnungsstätte nun vor einer neuen Herausforderung, berichtet Eveline Lämmer vom Vorstand des Fördervereins. Zur Verhinderung der Ausbreitung des Corona-Virus musste die Begegnungsstätte für Jung und Alt schließen. Deshalb stand der Verein, als ihn die Nachricht vom Tod Doris Syrbes erreichte, vor der Frage: „Wie und wo können wir trauern? Trauern ohne Gedenkveranstaltung, ohne sich zu umarmen und Beileid auszudrücken? Da war es wichtig, telefonisch in Kontakt zu bleiben und sich Mut zu zuzusprechen“, sagt Eveline Lämmer.

Pankows Bürgermeister Sören Benn (Die Linke), Sozialstadträtin Rona Tietje (SPD), der Fraktionsvorsitzende der Linken im Abgeordnetenhaus Udo Wolf, die Vorsitzende der Pankower Volkssolidarität Ortrud Georgy und viele andere würdigten Doris Syrbe als engagierte Kämpferin für die Belange der Senioren.

Doch die Arbeit des Vorstands des Fördervereins geht auch in der Corona-Krise weiter. Außerdem rief die Kiezrunde Niederschönhausen zur Unterstützung auf. „Und die Bereitschaft zahlreicher Pankower, den Senioren beim Einkauf zu helfen, war beispiellos groß“, berichtet Evelyn Lämmer. „Das macht Mut und gibt uns Kraft. Hoffentlich werden wir unsere Begegnungsstätte bald wieder öffnen können. Dann wird ein Kondolenzbuch ausliegen, und wir werden allen, die uns in der schweren Zeit zur Seite standen, Danke sagen.“

Das Team der Begegnungsstätte ist unter der neuen Nummer ¿47 36 79 70 erreichbar. Weitere Informationen gibt es auf www.stillestrasse.de.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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