Der „Fischer“ sprudelt wieder
Brunnen und Park am Rathaus wurden für 810 000 Euro aufgehübscht
Rund ein Jahr lang wurde an der Grünanlage neben dem Treptower Rathaus gearbeitet. Nun sind die Arbeiten beendet und am 13. September wird das Wasser im Brunnen „Stralauer Fischer“ wieder angestellt.
Seit Herbst des vergangenen Jahres hatte das bezirkliche Straßen- und Grünflächenamt die gesamte Anlage nach historischem Vorbild neu gestalten lassen. Wege und Rasenflächen wurden neu angelegt, das Brunnenbecken instandgesetzt und neue Brunnentechnik eingebaut. Die rund 100 Jahre alte Marmorplastik „Stralauer Fischer“ war abgebaut und in einer Potsdamer Werkstatt gereinigt und restauriert worden. Dabei wurde auf Chemie verzichtet, Restauratorin Gunilla Mihan arbeitete nur mit Wasserdampfstrahl und Bürste (die Berliner Woche berichtete).
Der „Stralauer Fischer“ hat eine ganz besondere Geschichte. Die Brunnenfigur soll an die berühmten Fischzüge der Nachbargemeinde Stralau am anderen Spreeufer erinnern. Er wurde bereits im Jahr 1916 vom bekannten Bildhauer Reinhold Felderhoff (1865-1919) geschaffen. Da sich am geplanten Standort, der auch der heutige ist, nach der Einweihung des Treptower Rathauses aber noch eine Wendeschleife der Straßenbahn befand, wurde die wertvolle Marmorskulptur von den Treptower Stadtvätern zunächst eingelagert. Doch als die Gleise 1925 endlich abgebaut waren, gab es keine Landgemeinde Treptow mehr. Seit 1920 war der Bezirk Treptow ein Teil von Groß-Berlin. Der endlich aufgestellte Brunnen befand sich nun direkt vor den Amtsräumen des Treptower SPD-Bürgermeisters Julius Grunow.
Im Rahmen der Sanierung wurde der Brunnen jetzt wieder dem historischen Erscheinungsbild von 1925 angepasst. Statt direkt aus dem Becken wie zu DDR-Zeiten sprudelt der „Stralauer Fischer“ wieder aus einer Düse im Sockel der Brunnenplastik.
Der „Fischerbrunnen“, wie er auch im Volksmund genannt wird, wird offiziell am Freitag, 13. September, um 9.30 Uhr in Anwesenheit von Bürgermeister Oliver Igel und Stadtrat Rainer Hölmer (beide SPD) in Betrieb gesetzt. Die Pflege übernehmen, wie schon bei den anderen Schmuckbrunnen im Bezirk, die Berliner Wasserbetriebe.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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