Strandbad Müggelsee wird teurer
Rahnsdorf. In diesem Jahr geht die Sanierung des fast 90 Jahre alten Strandbads Müggelsee in die heiße Phase. Jetzt wurde allerdings bekannt, dass die eingeplanten und bewilligten acht Millionen Euro nicht ausreichen.
Bei ersten Planungen für eine denkmalgerechte Sanierung der Anlage waren 2009 nur sechs Millionen Euro veranschlagt worden. „Als dann 2015 konkrete Pläne gemacht wurden, haben wir wegen gestiegener Baupreise ein Drittel aufgeschlagen und acht Millionen Euro beantragt“, erklärt Bürgermeister Oliver Igel (SPD). Damals war vereinbart worden, dass Bund und Land jeweils die Hälfte der Sanierungskosten übernehmen. Im November 2015 hatte des Haushaltsausschuss des Bundestags der Kostenübernahme zugestimmt.
Beim Erstellen der Bauplanungsunterlagen wurde noch einmal der derzeitige Zustand der Gebäude überprüft. Dabei zeigten sich weitere Schäden, die das Projekt verteuern werden. Um welche Summe es sich handelt, steht noch nicht fest. „Zur Deckung der Finanzierungslücke sind wir bereits im Gespräch mit der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe“, teilt Oliver Igel auf Nachfrage mit.
Die 1930 errichteten Strandbadgebäude stehen unter Denkmalschutz und werden entsprechend behutsam erneuert. Die zu DDR-Zeiten gebaute Freitreppe wird abgerissen und ein Neubau nach den Unterlagen und Fotos von 1930 errichtet. Das Mehrzweckgebäude, in dem zuletzt eine Sauna untergebracht war, wird energetisch saniert. Im vorigen Jahr wurde bereits die marode, zu DDR-Zeiten errichtete Gaststätte abgerissen. Sie war nicht Teil des Denkmalbereichs.
Das Strandbad Müggelsee ging nach der Wende an die Berliner Bäderbetriebe. Die haben es 2006 wegen des Sanierungsstaus geschlossen. Seitdem betreibt der Bezirk die Anlage als öffentliche Badestelle bei freiem Eintritt, jedes Jahr kommen rund 385 000 Besucher.
„Durch die Herrichtung der Anlagen kann das Areal künftig das ganze Jahr über genutzt werden. Es ist ja nicht das Bad der Rahnsdorfer, es wird durch Berliner aus dem ganzen Südosten der Stadt und Besucher aus Brandenburger Gemeinden wie Erkner genutzt. Auch künftig wird man ohne Eintritt baden können“, sagt Bürgermeister Igel.
Mitte März wird es eine Infoveranstaltung für Bürger geben, auf der über den weiteren Ablauf informiert wird.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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