Naturfrevel am Müggelseeufer
Förster Josef Vorholt ärgert sich über von Unbekannten abgesägte Bäume
Der Badestrand am Nordufer des Müggelsees in der Nähe des Jugenddorfs hat viele Freunde. Derzeit gibt es dort aber Leute, die für freie Sicht auf den See und mehr Platz zum Liegen Teile der Natur zerstören.
„Bereits Anfang Juni habe ich abgesägte Bäumchen und Sträucher entdeckt. Vor allem direkt am Ufer wurden ganze Buschgruppen, darunter Weiden, abgeschnitten. Die müssen sich dafür von zu Hause Sägen mitgebracht haben, auch 20 Zentimeter starke Stämme wurden gekappt“, berichtet verärgert Revierförster Josef Vorholt.
Der Rahnsdorfer, der auch als Naturfotograf unterwegs ist, hat mit dem Forstrevier Müggelsee rund 1000 Hektar Wald zu betreuen. Dabei hat es ihm der Wald am Müggelsee, quasi vor der Haustür, besonders angetan. „Der Wind steht oft auf dem Nordufer, deshalb wird hier schnell Land abgetragen. Wenn die Ufervegetation zerstört wird, müssen wir bald mit Landverlusten rechnen. Dann verschwindet irgendwann ein Stück vom Strand“, sagt der Forstmann.
Und die Schäden an der Ufervegetation sind nicht die Einzigen, die hier am Müggelsee zu beklagen sind. Ein paar Hundert Meter vom Nordstrand entfernt, werden seit Wochen bei rund zehn Jahre alten Kiefern von bisher Unbekannten die Spitzen gekappt. Bisher hat Josef Vorholt noch keinen der Baumfrevler erwischen können, obwohl er zu fast allen Tageszeiten im Revier unterwegs ist. „Leider kann ich mich bei 1000 Hektar Wald ja nicht ständig auf die Lauer legen“, sagt er.
Falls doch mal jemand beim Beschädigen oder Fällen von Bäumen im Müggelseewald erwischt wird, dürfte es teuer werden. Die illegalen Aktionen können als Verstoß gegen das Berliner Landeswaldgesetz mit Bußgeldern bis zu 50 000 Euro geahndet werden. Jetzt hofft Josef Vorholt auf aufmerksame Spaziergänger oder Badegäste. Wer entsprechende Aktionen beobachtet, sollte unbedingt über Notruf 110 die Polizei verständigen.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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