Von Schissern und Psychologen: Rudow liest
Rudow. Am Wochenende steht Rudow ganz im Zeichen der Literatur: Vom 4. bis 6. März kommen elf Autoren in den Ortsteil.
„Rudow liest“ heißt die Veranstaltung , die nun ins fünfte Jahr geht. Der Eintritt ist frei.
Kulturstadtrat Jan-Christopher Rämer eröffnet das Lesefest am 4. März 18 Uhr in der Bibliothek der Clay-Schule, Bildhauerweg 9. Danach ist Anke Stelling mit ihrem Buch „Bodentiefe Fenster“ zu Gast. Sie erzählt von der jungen Mutter Sandra und ihren Idealen, die auf dem Spielplatz und im Plenum der Hausgemeinschaft zu versanden drohen. Bitte anmelden unter 66 00 42 45.
Weiter geht es 20 Uhr mit Rainer Wittkamps „Frettchenland“. In dem Berlin-Krimi geht es um Atommüll, um Lobbyismus, Korruption und eine Großmutter mit Waffenschrank. Ort: Buchhandlung Leporello, Krokusstraße 91.
Am 5. März stehen sechs Lesungen und ein Workshop für Kinder zwischen acht und 14 Jahren auf dem Programm. Im Pfarrsaal der St.-Joseph-Gemeinde, Alt-Rudow 46, heißt es um 16 Uhr „Zeichnen lernen wie Greg“. Die Illustratorin Charlotte Hofmann zeigt den Mädchen und Jungen, wie sie den Helden aus den Greg-Tagebüchern zeichnerisch zum Leben erwecken können (Anmeldung unter 669 91 10).
In der Fahrschule am U-Bahnhof Rudow, Neuköllner Straße 346, ist um 14 Uhr Paul Bokowski zu erleben. Unter dem Motto „Alleine ist man weniger zusammen“ berichtet er bissig-witzig aus dem Leben eines polnischen Einwandererkindes. Anmeldung unter 663 30 28. Seine Schriftsteller-Kollegin Susann Rehlein ist um 14.30 Uhr zu Gast in der Boutique Open Air, Alt-Rudow 43. Sie stellt ihr Buch „Von der erstaunlichen Wirkung von Glück“, ein zauberhaftes Aschenputtel-Märchen für alle „Amélie“-Freunde, vor (Anmeldung unter 66 46 07 90).
„Als Schisser um die Welt“ heißt das Werk von Jan Kowalsky. Die Zuhörer erfahren, was jemand auszustehen hat, der am liebsten auf dem Sofa sitzt, aber eine Frau hat, die ihn ständig auf Abenteuerreisen mitschleppt. Los geht es um 15.30 Uhr im Tui-Reisecenter, Alt-Rudow 25a; bitte anmelden unter 663 70 11.
Was passiert, wenn Prenzlauer Berg seine asiatische Seele entdeckt und sich plötzlich Bambusbrücken zwischen den Häusern spannen? Das malt sich Karin Kalisa in ihrem Roman „Sungs Laden“ aus. Um 16 Uhr kommt sie in die Alte Dorfschule, Alt-Rudow 60; Anmeldung unter 66 06 83 10. Mit erstaunlichen Geschichten aus Berlin hat sich Diane Arapovic beschäftigt. Der Titel ihres Buchs: „Honeckers Guckloch und das verschwundene Stück Kudamm“. Sie liest um 17.30 Uhr im „GanzOhr“, Krokusstraße 95 (Anmeldung: 284 72 64 80).
Der Höhepunkt des Lesefestes ist am Sonnabend 20 Uhr im Gemeindezentrum an der Prierosser Straße 70–72 zu erleben: Dann kommt Thomas Brussig – im Gepäck sein Buch „Das gibt’s in keinem Russenfilm“. Er nimmt den Leser mit auf Zeitreise in eine DDR, in der die Mauer nicht gefallen ist, und in der sich ganz Erstaunliches tut. Wer dabei sein möchte, muss sich zuvor eine der kostenlosen Karten besorgen. Es gibt sie bei Leporello, im Tui-Reisecenter und bei GanzOhr.
Am Sonntag stehen zwei Veranstaltungen auf dem Programm. Um 15.30 Uhr liest Kerstin Decker aus „Meine Farm in Afrika. Das Leben der Frieda von Bülow“ im Leporello, Krokusstraße 91. Um 17.30 Uhr präsentiert Hans Rath das Beste aus der Reihe „Und Gott sprach ...“. Sein Held ist Psychotherapeut Jakob Jakobi. Der trifft auf seinen schillerndsten Patienten, der sich für den Weltenschöpfer persönlich hält. Die Lesung findet im Gemeindezentrum Prierosser Straße 70–72 statt. sus
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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