Ein Kranz für zwei Opfer
Dieter Berger und Lutz Schmidt starben an der Mauer
Am Jahrestag des Mauerfalls hat die SPD Rudow der Opfer gedacht, die an der innerdeutschen Grenze ums Leben kamen. Am Neudecker Weg 7 legte man einen Kranz nieder.
Das Holzkreuz erinnert an Dieter Berger und Lutz Schmidt. Dieter Berger wurde am 13. Dezember 1963 von Grenzsoldaten erschossen. Dass der 24-jährige Maurer tatsächlich plante zu flüchten, ist fraglich. Er hatte sich in der Mittagspause mit Kollegen betrunken und wurde gegen 15 Uhr im Sperrgebiet in der Nähe der Wredebrücke gesichtet.
Dort soll er versucht haben, einen Grenzzaun zu erklimmen, aber wieder heruntergekommen sein, nachdem Grenzer Schüsse abgegeben hatten. Die Obduktion ergab, dass er bereits am Boden lag, am Oberschenkel verletzt, als ihn die tödliche Kugel traf. Er hinterließ eine Frau und eine kleine Tochter.
Lutz Schmidt, Jahrgang 1962, starb am 12. Februar 1987. Er war ein talentierter Radrennsportler. Als er sich jedoch weigerte, in die Sozialistische Einheitspartei Deutschland (SED) einzutreten, endete seine sportliche Karriere von einem Tag auf den anderen. Seine Ausreiseanträge waren erfolglos, also wagte er die Flucht. Die kleine Straße hinter der heutigen Autobahnbrücke auf Treptower Gebiet führt zu der Stelle, an der er erschossen wurde. Sie trägt seit zehn Jahren seinen Namen.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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