Neueröffnung der Adolf-Reichwein-Bibliothek
Schmuckkästchen mit Wohlfühlfaktor

Andres Imhof, Leiter der Stadtbibliotheken im Bezirk, bekommt symbolisch den Schlüssel für die neue Adolf-Reichwein-Bibliothek von Bildungsstadträtin Heike Schmitt-Schmelz und Wolfgang Scharping vom Hochbauamt des Bezirks überreicht.  | Foto: Matthias Vogel
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  • Andres Imhof, Leiter der Stadtbibliotheken im Bezirk, bekommt symbolisch den Schlüssel für die neue Adolf-Reichwein-Bibliothek von Bildungsstadträtin Heike Schmitt-Schmelz und Wolfgang Scharping vom Hochbauamt des Bezirks überreicht.
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Was lange währt, kann tatsächlich richtig gut werden. Fast drei Jahre wurde der Umzug der Adolf-Reichwein-Bibliothek (ARB) in die Räumlichkeiten des ehemaligen Ratskellers geplant und saniert. Bei der Neueröffnung wurde klar: Der Aufwand hat sich gelohnt.

Im Souterrain des Schmargendorfer Rathauses ist eine schmucke, moderne Bibliothek mit hohem Wohlfühlfaktor entstanden. Das war der Plan von Andres Imhof, Leiter der Stadtbibliotheken im Bezirk. Allein der Glaube daran hatte ihm zunächst gefehlt.

Wer heutzutage eine solche Einrichtung plant, schwärmt nämlich von einem großen Raum mit geraden Wänden. „Wie sie sehen, ist es hier eher klein und gerade Wände sind eher unterrepräsentiert“, sagte er den rund 100 Besuchern, die zu den Feierlichkeiten am 7. Januar gekommen waren. Auch bezüglich der Akustik hatte Imhof Bedenken. Einst sei eine Kita im Gespräch gewesen, doch selbst für die wurde die Schallentwicklung in dem neogotischen Kreuzrippengewölbe als zu laut bewertet. Die Lösung brachte die Arbeit mit dem Architekten, der einen schallschluckenden Teppich empfahl. „Zusammen mit den Möbeln und Regalen wurde ein tolles Ergebnis erzielt“, sagt Imhof.

Gruppenarbeitsraum erkämpft

Eine Restauratorin kümmerte sich im denkmalgeschützten Teil des Ratskellers um die säuberliche Freilegung der Sandsteinsäulen. Farbgebung und Beleuchtungskonzept wurden ausgetüftelt sowie Klapptüren und Wände zur Platzgewinnung herausgerissen und Stahlträger zur Stabilisierung der Decken eingezogen. Dazu leierte Imhof dem Bezirksamt noch einen Gruppenarbeitsraum aus dem Kreuz. „Das war ein harter Kampf, aber der Raum ist ein wichtiger Aspekt für die Bibliothek von heute. Stichwort: Co-Working.“

Öffnungszeiten deutlich ausgedehnt

Der große Clou für die Nutzer ist aber ein anderer. Schon vorher war die Adolf-Reichwein-Bibliothek an diesem Standort. Im ersten Stock war der Erwachsenenbereich zuhause, im zweiten kamen die Kinder auf ihre Kosten. Weil der Personalstamm es nicht zuließ, beide Abteilungen gleichzeitig zu öffnen, konnten sich an jeweils nur zwei Tagen pro Woche Medien ausgeliehen werden. Mittwochs war die Bücherei sogar gänzlich zu. Nun ist sie täglich von 14 bis 18 Uhr für alle geöffnet, die Fläche hat sich von zwei Mal 120 auf 430 Quadratmeter vergrößert. Obwohl das für eine Bibliothek an diesem Ort immer noch klein ist, freut sich Imhof: „Das Zusammenwachsen ist ein super Gewinn.“

Zu dem Kinderbereich gibt es in der neuen ARB ein Segment für Jugendliche ab zwölf Jahren. Dort sind aber nicht nur Comics oder Fantasy-Romane zu finden, sondern auch Arbeitsplätze. „Zum Beispiel für die Ausarbeitung von Referaten“, erklärt Imhof. Ansonsten ist die neue Bücherei mit Internetplätzen, Arbeitsplätzen und gemütlichen Sitzgelegenheiten ausgestattet, das frei nutzbare WLAN reicht bis draußen vor die Tür. Der Zugang ist barrierefrei, für den Treppenansatz am Eingang wurde ein Hublift installiert.

Das Gewölbe
erinnert an "Harry Potter"

„Insgesamt war das ein ganz tolles Zusammenspiel aller Abteilungen im Bezirksamt“, sagte der Leiter. Bildungs- und Kulturstadträtin Heike Schmitt-Schmelz (SPD) sagte bei der Eröffnung, die Architektur müsste die Fantasie der Kinder beflügeln, angesichts des Gewölbes falle ihr spontan Harry Potter ein. Insgesamt wertete sie die Neueröffnung so: „Wir glauben, dass die ARB ein Ort für die erfolgreiche Leseförderung von Jung und Alt, aber vor allem auch ein Ort der Begegnung sein wird, an dem auch ein gesellschaftlicher Diskurs stattfinden kann.“

Andres Imhof, Leiter der Stadtbibliotheken im Bezirk, bekommt symbolisch den Schlüssel für die neue Adolf-Reichwein-Bibliothek von Bildungsstadträtin Heike Schmitt-Schmelz und Wolfgang Scharping vom Hochbauamt des Bezirks überreicht.  | Foto: Matthias Vogel
Über den Tag verteilt kamen etwa 120 Besucher zur Neuröffnung der Adolf-Reichwein-Bibliothek im alten Ratskeller unter dem Schmargendorfer Rathaus.  | Foto: Matthias Vogel
Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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