Das Licht geht erst mal nicht aus : Ledvance produziert bis 2020 / 80 Mitarbeiter müssen gehen

Nach der frohen Kunde über die Rettung des Dynamowerks ist jetzt auch für das Ledvance-Werk (Osram) eine Lösung in Sicht. Einen Wermutstropfen gibt es aber. 

Über Monate hatten Beschäftigte und Betriebsrat diskutiert, Mahnwachen organisiert, verhandelt, eigene Wirtschaftskonzepte entwickelt und letztlich die Geschäftsführung davon überzeugt, den Standort von Ledvance in Siemensstadt doch nicht zu schließen. Die Berliner Lampenfabrik soll mit rund 120 Mitarbeitern erst mal weiterbestehen. Allerdings nur, wenn gleichzeitig etwa 80 Kollegen das Unternehmen verlassen. „Das ist bitter“, sagt der Betriebsratsvorsitzende Andy Deininger. „Aber wir können auch zirka 120 Arbeitsplätze erhalten und unser Berliner Werk vor dem Ende retten.“ Dafür habe die Belegschaft alles gegeben.

Die 80 Kollegen, die das Unternehmen an der Nonnendammallee bis Jahresende verlassen sollen, können laut IG Metall entweder für ein Jahr in eine Transfergesellschaft wechseln oder eine Abfindung erhalten. „Ist dies fristgemäß passiert, gibt der Arbeitgeber den verbleibenden rund 120 Mitarbeitern die Zusicherung, bis 2020 am Standort Berlin weiter zu produzieren“, informiert Klaus Abel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin. Dazu gehöre auch die Einführung von zwei neuen Produkten, die auf auf LED basieren. „So soll das Werk gut für die Zukunft aufgestellt werden.“

Gemeinsame Demos mit Siemensianern

Nur wenige Monate nach der Übernahme durch einen chinesischen Investor hatte der Leuchtmittelhersteller Ledvance im November 2017 angekündigt, die zwei ehemaligen Osram-Werke in Berlin und Augsburg zu schließen. Um das Werk in Spandau zu halten, hatten Belegschaft, Vertrauensleute, Betriebsräte und IG Metall alle Räder in Gang gesetzt und unter anderem auch mit den Siemensianern aus dem Dynamowerk gegen Stellenabbau und Schließungspläne demonstriert. In Augsburg haben die rund 100 Beschäftigten dagegen erfolglos für den Erhalt ihres Werks gekämpft. Die Geschäftsführung lehnte dort den Plan zur Rettung ab.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 245× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.004× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 658× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.147× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.033× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.