Zahl der Geflüchteten in Berlin gestiegen
Flüchtlingsunterkunft am Rohrdamm soll erst Anfang 2022 verschwinden

Der Tempohome-Standort am Rohrdamm bleibt voraussichtlich noch bis Anfang 2022 bestehen.  | Foto:  Thomas Frey
2Bilder
  • Der Tempohome-Standort am Rohrdamm bleibt voraussichtlich noch bis Anfang 2022 bestehen.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Nur zehn Besucher kamen kürzlich in die evangelische Kirche am Schuckertdamm, um sich über die Verlängerung des Tempohome-Standorts am Rohrdamm zu informieren. Eigentlich sollte die Flüchtlingsunterkunft bis Ende August freigezogen werden. Neuer geplanter Termin ist jetzt Anfang 2022.

Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) wertete das geringe Interesse als Zeichen dafür, dass zwischen den Tempohome-Bewohnern und ihrer Nachbarschaft ein ziemlich problemloses Verhältnis existiert. Dies sieht Integrationsstaatssekretär Daniel Tietze (Linke) ähnlich. Er erinnerte an die Versammlung zum Start der Tempohomes vor knapp drei Jahren. Damals seien bei weitaus größerem Interesse und Teilnehmerzahl an der Informationsveranstaltung einige Befürchtungen vorgetragen wurden.

Tietze erklärte, dass die Unterkunft aufgrund einer gestiegenden Zahl an Geflüchteten in Berlin noch länger in Betrieb bleiben soll. Trotzdem soll das Tempohome am Rohrdamm weichen, da auf dem Grundstück ein Erweiterungsbau der benachbarten Schule an der Jungfernheide entstehen soll. Das Vorhaben dürfe nicht verzögert werden, unterstrich der Bürgermeister. Diese Prämisse sei der Senatsverwaltung auch bei den Gesprächen über die gewünschte Laufzeitverlängerung der Flüchtlingsunterkunft deutlich gemacht worden.

Doch bisher gibt es noch nicht einmal fertigen Pläne für den Schulanbau. Klar ist nur, dass die Schule an der Jungfernheide weitere Flächen benötigt. Die Sekundarschule soll um einen Grundschulbereich sowie eine Oberstufe erweitert werden. Die Schülerzahl werde sich dadurch verdoppeln, sagte Helmut Kleebank. Sollte es ausreichend Platz geben, werde überlegt, auch eine Jugendfreizeiteinrichtung oder eine Kita in den Neubau zu integrieren.

Verantwortlich für das Projekt ist die Wohnungsbaugesellschaft Howoge im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive. Sie hat ebenfalls der Verlängerung des Tempohomes zugestimmt. Sie will ab August 2022 Zugriff auf die Fläche haben. Nach dem Auszug, ungefähr sechs Monate zuvor, müsste das Tempohome abgebaut und das Grundstück im ursprünglichen Zustand übergeben werden. Danach sind zunächst Bodenproben auf dem Areal geplant.

197 Menschen leben laut Monika Hebbinghaus, stellvertretende Pressesprecherin des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten (LaF) derzeit in der Flüchtlingsunterkunft. Sie stammen aus insgesamt 24 Herkunftsländern, mehr als die Hälfte allerdings aus Syrien, Irak oder Afghanistan. Viele davon schon länger als ein halbes Jahr, manche sogar seit eineinhalb Jahren. Die Bewohner sollen größtenteils in Spandau bleiben und in die neue Gemeinschaftsunterkunft in der Rauchstraße in Hakenfelde einziehen. Sie wird derzeit errichtet und soll Anfang 2022 fertig werden.

Eine Familie sowie zwei Einzelpersonen wären seit Ausbruch der Pandemie an Corona erkrankt und alle inzwischen wieder genesen. Die Impfquote unter allen Personen, die dafür in Frage kommen, betrage knapp 50 Prozent. Ein im Vergleich zu anderen Flüchtlingsunterkünften im ganzen Land sehr guter Wert, auch wenn er natürlich noch höher sein könnte, stellte Hebbinghaus fest. Es sei auch bei dieser Bevölkerungsgruppe ähnlich wie im Land, erklärte sie. Es gäbe Menschen, die das Impfangebot sofort angenommen hätten. Ebenso wie andere, die es bisher ablehnten.

Der Tempohome-Standort am Rohrdamm bleibt voraussichtlich noch bis Anfang 2022 bestehen.  | Foto:  Thomas Frey
Der Schulhof der Schule an der Jungfernheide. Die Schule braucht einen Erweiterungsbau. | Foto: Thomas Frey
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 796× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 799× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 495× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 978× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.882× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.