Bestandsaufnahme, Beräumen, Brückenbau
Der Bahn-Beauftragte Alexander Kaczmarek inormierte über den Stand der Siemensbahn

Im September begannen Räumarbeiten auf dem Viadukt der Siemensbahn, hier am Bahnhof Wernerwerk. | Foto: Foto: Thomas Frey
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  • Im September begannen Räumarbeiten auf dem Viadukt der Siemensbahn, hier am Bahnhof Wernerwerk.
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In Siemensstadt und Umgebung wird es Neubauten des Siemens-Konzerns geben. Außerdem sind große Bauvorhaben im Einzugsbereich geplant sowie die Reaktivierung der Siemensbahn. Vor allem um die Siemensabahn ging es bei einer Online-Veranstaltung der CDU-Siemensstadt am 20. Mai. Auskunft gab Alexander Kaczmarek, Beauftragter der Deutschen Bahn für das Land Berlin und bis 2015 Mitglied der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus.

Es gehe voran mit der Siemensbahn, erklärte Berlins oberster Bahnchef. Allerdings dauere die Wiedereröffnung im Vergleich zur Planfeststellungsgenehmigung beim Bau der Siemensbahn vor knapp 100 Jahren einfach länger. Damals wurde die Bahn ab 1925 konzipiert, zwei Jahre später begannen die Arbeiten, 1929 war die Verbindung fertig. Dazu hielt Kaczmarek ein nur eineinhalb Seiten langes Schreiben aus dem Jahr 1926 in der Hand. Diese eineinhalb Seiten würden bei heutigen Planunterlagen nicht einmal für die Inhaltsangabe reichen, sagte Kaczmarek.

Aus seiner Sicht sei die Wiedereröffnung der Siemensbahn im Jahr 2029 und damit 100 Jahre nach ihrer Einweihung realistisch. Bis dahin seien noch einige Hindernisse aus dem Weg zu räumen, erklärte er und nannte sie die "drei B's". Eines davon stand für Bestandsaufnahme. Viele Unterlagen seien entweder nicht mehr vorhanden oder in verschiedenen Archiven verstreut. Und die "Beräumung" von Schutt, Wildwuchs und Hinterlassenschaften ungebetener Besucher werde ebenfalls dauern, erklärte Kaczmarek. Die größte Herausforderung stellt sich beim Stichwort "Brücke". So soll eine neue Überführung über einen Spreearm errichtet werden. Zudem brauchen der Bahnhof Jungfernheide und die Station Westhafen ein weiteres Ringbahngleis. Denn die Siemensbahn soll bis zum Hauptbahnhof und eines Tages über die S21-Unterführung bis zum Potsdamer Platz geführt werden. Für diese Veränderungen ist ein Planfeststellungsverfahren notwendig, das einen größeren Umfang hat und mehr Zeit benötigt als das aus dem Jahr 1926.

Über das Ende hinaus

Die Siemensbahn wird auf ihrer alten Trasse bis zum Endbahnhof Gartenfeld reaktiviert. Das sei der Auftrag, stellte Alexander Kaczmarek fest. Natürlich wisse er, dass es schon Untersuchungen über eine Verlängerung bis nach Hakenfelde gebe. Das wäre aber wohl eher ein Thema für die Jahre ab 2030.

Dieses Vorhaben müsse bereits früher zumindest planerisch in Angriff genommen werden, betonte dagegen Frank Bewig, Spandauer Baustadtrat und CDU-Bürgermeisterkandidat. Er verwies auf die Veränderungen in und im Umfeld der Siemensstadt. Die Nahverkehrsanbindung hinke dem weit hinterher. Weil, so fand er, der Senat sich in den vergangenen Jahren vor allem auf Straßenbahnprojekte kapriziert habe. Auch die Siemensbahn wäre ohne das Siemens-Projekt wahrscheinlich nicht wiederbelebt worden.

Auch die Bewohner müssten von den Veränderungen profitieren, war eine weitere Erkenntnis des Abends. Der Lärm, den die S-Bahnen eines Tages verursachen, falle geringer aus als heute auf dem Siemensdamm, erklärte Alexander Kaczmarek. Allein schon weil kein Zug schneller als mit Tempo 60 unterwegs sein werde.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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