Baustart an der Siemensbahn
Eine Menge Schotter bewegen

Doppeltes Hupen. Regine Günther und Ronald Pofalla.
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Ein Bagger pickt Schwellen aus dem alten Gleisbett. Steuert mit ihnen zu einem offenen Bereich zwischen den Schienensträngen. Dort lässt er sie nach unten fallen. Auf einen Haufen, auf dem sich schon weitere Schwellen befinden. Es tut sich was an der Siemensbahn.

Hierbei handelt es sich um eine Demonstration von Bauaktivität auf dem Bahnhof Wernerwerk. Sie wurde eingeleitet durch ein Hupsignal für das Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne) und Bahnvorstand Ronald Pofalla sorgten. Mit ihm begann der offizielle Baustart für die Siemensbahn. Damit gemeint ist das 4,5 Kilometer lange S-Bahn-Verbindungsstück zwischen Jungfernheide und Gartenfeld. Seit ziemlich genau 40 Jahren fuhr dort kein Zug mehr. Das soll sich aber wieder ändern. Zumindest ab dem Jahr 2029. So lange wird die Reaktivierung dauern. Aber ein Anfang ist jetzt gemacht.

Viadukt macht einen guten Eindruck

Zunächst werden die Schwellen und der marode Schotter auf der Strecke abgeräumt. Schon dafür ist ungefähr ein Jahr eingerechnet. Parallel dazu laufen Umweltuntersuchungen, ebenso wie weitere zur Tragfähigkeit des Viadukts. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass es erhalten bleiben kann.

Den Baubeginn wertete Ronald Pofalla als „starkes Signal“. Für Berlin im Allgemeinen und den Siemens-Innovationscampus im Speziellen. Die Pläne des Unternehmens, Stichwort Smart City 2.0, waren zuletzt der Hauptantrieb für das Wiederbeleben der Siemensbahn. Ihrem Erwecken aus dem „Dornröschenschlaf“, wie Pofalla formulierte. Auch für das Land Berlin genieße dieses Vorhaben höchste Priorität, wie Regine Günther betonte. Schon weil es natürlich gut in die angekündigte Mobilitätswende passt. Dazu biete die Siemensbahn Perspektiven über den Siemens-Campus hinaus. Stichwort neue Spandauer Wohngebiete. Deshalb werde auch eine Machbarkeitsstudie für eine Streckenverlängerung nach Hakenfelde vorbereitet.

40 Jahre Dornröschenschlaf

Der Bahnhof Wernerwerk ist natürlich ziemlich abgewrackt. Nicht viel anders sieht es wahrscheinlich auf den beiden weiteren seit vier Jahrzehnten brach liegenden Stationen aus – Siemensstadt und Gartenfeld. Verfallene Decken und Wände, Schutt, Müll, die Szenerie würde sich als Drehort für einen Gruselfilm oder Krimi eignen. Aber in der Substanz scheint sich die Konstruktion fast wider Erwarten ganz gut gehalten zu haben. Wertarbeit aus den 1920er Jahren wird dafür ebenso verantwortlich gemacht, wie der lange Dornröschenschlaf. Wenn der, nach bisheriger Planung in neun Jahren beendet ist, wäre das exakt, wie bei der Geschichte um die verwunschene Prinzessin, ein Jahrhundert nach der Inbetriebnahme.

Es könne gerne auch schneller gehen, suggerierte Regine Günther und verwies auf die damalige Zeitachse. 1925 sei die Entscheidung für die Siemensbahn gefallen, zwei Jahre später gab es den Baubeginn, nach zwei weiteren die Fertigstellung. Ein Tempo das, gerade bei Großprojekten, heute märchenhaft erscheint.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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