Mietinteressent zieht sich zurück
Wettbude im Staaken-Center verhindert

Deutliches Signal an der Ballustrade am Stadtteilzentrum: Anwohner wollen kein Wettbüro.  | Foto:  Ulrike Kiefert
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Das umstrittene Wettbüro im Staaken-Center kommt nicht. Der Wettanbieter hat seinen Plan aufgegeben. Im Kiez wird die Entscheidung gefeiert.

Der Mietinteressent, der im aktuellen Stadtteilladen im Staaken-Center an der Obstallee ein Wettbüro einrichten wollte, ist von seinem Vorhaben zurückgetreten. Das bestätigte jetzt das Center-Management. Damit ist das Thema Wettbüro vom Tisch und der Stadtteilladen kann erst-einmal bleiben. Der existiert seit 2014 zu günstigen Mietkonditionen im Staaken-Center und wird vom Quartiersmanagement (QM) Heerstraße betrieben.

Dort ist die Freude groß über die Nachricht. Denn die Quartiersmanager hatten sich gemeinsam mit einer Anwohnerinitiative und dem Gemeinwesenverein Heerstraße Nord über Monate gegen das geplante Wettbüro stark gemacht. Es gab mehr als neun gemeinsame Treffen, Protestaktionen und über 1500 gesammelte Unterschriften. Auch viele Vereine und Institutionen, das Bezirksamt, die Bezirksverordneten und Spandauer Politiker hatten sich gegen das Wettbüro in dem sozial problematischen Kiez engagiert.

„Wir bedanken uns herzlich für die vielfältige Unterstützung, besonders von den Bewohnern und freuen uns, dass der Stadtteilladen im Stadtteil erhalten bleibt“, sagen Christian Porst und Viola Scholz-Thies vom QM-Team. Die Deutschkurse, interkulturellen Treffen, verschiedenen Beratungsangebote und die Arbeit von Quartiersrat, Aktionsfondsjury und Stadtteilredaktion könnten somit fortgesetzt werden.

Ob der Wettbüroanbieter wegen des Protestes aufgegeben hat oder sich am Ende davor scheute, sich gerichtlich einzuklagen, darüber lässt sich nur mutmaßen. Fakt ist aber, dass ihm das Bezirksamt den Antrag auf eine Nutzungsänderung zum Wettbüro genehmigen musste. „Planungsrechtlich ist ein Wettbüro dort zulässig“, hatte Baustadtrat Frank Bewig (CDU) wiederholt betont, das Center-Management des Staaken Centers aber in einem Brief ersucht, von diesen Vermietungsplänen Abstand zu nehmen. Auch weil das Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten (Labo) als oberste Genehmigungsbehörde für den gewerblichen Betrieb von Wettbüros oder Wettvermittlungsstellen frühzeitig angekündigt hatte, das geplante Wettbüro im Staaken Center nicht zu genehmigen, „da sich im gleichen Gebäude bereits eine Spielhalle befindet“.

Nichtsdestotrotz wird der Stadtteilladen irgendwann neu vermietet. So kann sich das Center-Management dort auch gut einen Buchladen, ein Schuh- oder Modegeschäft oder eine Fahrradreparatur vorstellen.

Die Anwohnerinitiative feiert den Erfolg gegen das Wettbüro am 29. Oktober ab 16 Uhr mit einem Fest im Stadtteilladen.

Deutliches Signal an der Ballustrade am Stadtteilzentrum: Anwohner wollen kein Wettbüro.  | Foto:  Ulrike Kiefert
haupteingang zum Staaken-Center an der Obstallee 28. Dort gibt es bereits eine Spielhalle. | Foto: Ulrike Kiefert
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Ulrike Kiefert aus Mitte

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