An der Julius-Leber-Schule geht es zurück zu den Wurzeln des Handwerks
Faszination Brot backen

Backen ist Handarbeit: Heribert Krämer knetet den Teig.  | Foto: Christian Schindler
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Der Schulhof der Julius-Leber-Schule an der Treskowstraße 26-31 hat noch bis zum 25. Januar einen ungewöhnlichen Gast: Das Brotwüstenexpeditionsfahrzeug.

Wer mit dem Begriff Wüste einen unwirtlichen Ort verbindet, wird an der Treskowstraße 32 positiv überrascht. In einem großen LKW-Anhänger duftet es anheimelnd nach frischem Brot. Verhungern muss also niemand. Allerdings ist hier ein Mensch tätig, der sich mit Entwicklungshilfe-Projekten auskennt: Der Diplom-Geograph Heribert Krämer. Der 35-Jährige hat einst als Mitarbeiter der German Toilett Organisation mit Schülern über hygienische Standards auf den Kontinenten gesprochen – bis er das Brotbacken für sich entdeckte.

Die Begegnung mit einem der ältesten Lebensmittel der Menschheit ließ Krämer nicht mehr los. Inzwischen arbeitet er für das Unternehmen Domberger Brot Werk, das mit der mobilen Bäckerei Kinder und Jugendliche mit dem alten Handwerk vertraut macht, und damit auch ein neues Entwicklungshilfegebiet ausmachte. Der LKW-Anhänger wird zu den Schulen gebracht, wo Schüler zusehen können, wie das Brot entsteht. Der Anhänger aus Schweizer Armeebeständen enthält eine komplette Bäckerei. Wenn sie auf Hochtouren läuft, werden pro Tag 400 bis 500 Brote gebacken.

Für gutes Brot braucht man
nur drei Zutaten

Wobei das Wort Hochtouren Heribert Krämer selbst nicht über die Lippen kommt. Das steht nämlich für eine Produktionsweise, die er und sein Chef Florian Domberger nicht mögen: Die industrielle Produktion von Brot. Für die beiden gilt: Ins Brot gehören nur drei Dinge: Mehl, Salz und Wasser. Die reichen, um im Sauerteig jene Prozesse in Gang zu setzen, an deren Ende ein Brot steht, das nicht nur schmeckt, sondern auch noch Tage später lecker ist.

Die Rückkehr zu den Grundlagen des Handwerks macht sich aber auch in der Produktion bemerkbar. Während der Produktionsprozess in einer industriell geprägten Großbäckerei rund sechs Stunden dauert, braucht es im traditionellen Verfahren schnell das Dreifache an Zeit. Weil aber immer mehr traditionelle Bäckereien schließen, und große Ketten die Arbeit übernehmen, haben sich Domberger und Krämer vorgenommen, ihr Expeditionsfahrzeug in die Brotwüste zu schicken. An den Schulen ist es gerne gesehen, und auch bei der Nachbarschaft, die dort auch einkaufen kann. Krämer ist meistens von 9 und 16 Uhr vor Ort.

Nach dem 25. Januar führt die Expedition erst mal nach Brandenburg. Weitere Expeditionstermine für Schulen oder Jugendeinrichtungen können unter 23 56 04 71 erfahren werden.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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