Monatelange Ermittlung zur Zwangsprostitution
Die Berliner Polizei war bereits seit knapp elf Monaten auf der Spur der Menschenhändler. Am 19. November haben dann Beamte des Landeskriminalamtes auf dem Flughafen Tegel einen 37-jährigen Rumänen festgenommen. Er gilt als der Hauptverdächtige bei der monatelangen Misshandlung eines 16-jährigen Mädchens, das zunächst in Rumänien eingesperrt und dann später in Berlin zur Prostitution gezwungen worden sein soll.
Nachdem zwei Bordellbetriebe in Berlin die Aufnahme des Mädchens abgelehnt hatten, weil der Rumäne für sie keinen Ausweis vorlegen konnte, brachte der 37-jährige Tatverdächtige nach den bisherigen Ermittlungen das Mädchen in ein Bordell in Neukölln, welches von einem 59 Jahre alten Mann sowie seiner 34-jährigen Ehefrau und einem weiteren 48-jährigen Mann betrieben wird. Dort soll er eine Kopie eines rumänischen Reisedokumentes vorgelegt haben, das auf den Namen seiner ebenfalls tatverdächtigen 25 Jahre alten Lebensgefährtin ausgestellt und mit dem Bild der 16-Jährigen versehen wurde.
Fälschung akzeptiert
Obwohl es sich nicht um ein offizielles Ausweisdokument handelte, sollen die Bordellbetreiber die Fälschung akzeptiert und dann zugelassen haben, dass das minderjährige Mädchen der Prostitution nachgeht. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Berlin erließ ein Ermittlungsrichter einen Haftbefehl gegen den 37-Jährigen und Durchsuchungsbeschlüsse bei ihm sowie seinen Komplizen.
Auf dem Flughafen Tegel verhafteten die Fahnder ihn bei seiner Einreise aus Rumänien und durchsuchten die Wohnungen der Tatverdächtigen. Bei den Durchsuchungen fanden die Beamten das ursprüngliche Reisedokument der 25-Jährigen und beschlagnahmten eine Geldsumme in Höhe von mehreren Zehntausend Euro. Die Auswertung der sichergestellten Beweismittel dauert an.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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