Vier Jahre unfreiwillige Pause
Das Berliner Feuerwehrmuseum hat nach Umbau und Corona-Krise wieder geöffnet

Darstellung eines Einsatzes im Berliner Feuerwehrmuseum. | Foto:  Thomas Frey
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Seine Rede zur Wiedereröffnung legte Landesbranddirektor Karsten Homrighausen als historischen Abriss an. Das war dem Tag als auch dem Ort geschuldet.

Am 18. Juni 1851 wurde die Berliner Berufsfeuerwehr als erste in Deutschland gegründet. 171 Jahre später, am 18. Juni 2022, wurde das Berliner Feuerwehrmuseum in Tegel wiedereröffnet. Es gibt einen Überblick über die Geschichte der professionellen Brandbekämpfung von den Anfängen bis heute.

Landesbranddirektor Karsten Homrighausen (links) und der neue Museumsleiter Gordian Scholz durchschnitten das Eröffnungsband. | Foto: Thomas Frey
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Seit 2018 war das Museum geschlossen. Dass es zur vierjährigen, nicht geplanten Schließzeit kam, hat vor allem mit Corona zu tun. Geplant war ein barrierefreier Umbau mit dem Einbau eines Aufzugs. Lange wurde um die Finanzierung gekämpft, ehe das Abgeordnetenhaus 100 000 Euro bewilligte. Als die Arbeiten fertig waren, aber das Museum noch geschlossen war, begann die Corona-Krise.

Auch im Außenbereich stehen Feuerwehrfahrzeuge aus unterschiedlichen Epochen. | Foto: Thomas Frey
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Eine Wiedereröffnung unter Pandemiebedingungen hielt der langjährige Museumsleiter Stefan Sträubig vor zwei Jahren für nicht sinnvoll. Die Abstandsvorgaben könnten nicht durchgehend eingehalten werden und für Schulklassen, eine wichtige Besuchergruppe des Museums, fielen solche Exkursionen in Coronazeiten weitgehend aus. Und im übrigen galt für alle Museen zeitweise ein Lockdown. Deshalb war erst jetzt, nach mehreren Lockerungen, ein Neustart möglich.

Eine nachgebaute Leitstelle ist im Feuerwehrmuseum zu besichtigen. | Foto: Thomas Frey
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Die publikumsfreie Zeit wurde genutzt, um die Ausstellung umzugestalten und um weitere Exponate zu integrieren. Spektakulär war im Sommer 2020 das Umsetzen eines Tragkraftspritzenanhängers, der bis in die 1930er-Jahre im Einsatz war. Der 850 Kilogramm schwere Anhänger wurde mit einem Schwerlastkran vom Erdgeschoss entlang der Fassade in die Museumsräume im zweiten Stock gehoben, wo er durch ein Fenster und mit Hilfe einer Rampe ins Innere bugsiert wurde.

Das Baujahr mancher historischer Einsatzwagen reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück.  | Foto: Thomas Frey
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Löschfahrzeuge, Spritzen, Fahrzeuge aus verschiedenen Epochen der Feuerwehrgeschichte sind ein wichtiger Bestandteil der Ausstellung. Uniformen und Ausrüstung im Wandel der Zeiten gibt es zu sehen, aber auch Kleinteiliges wie zum Beispiel Spielzeug-Feuerwehrautos. Besucher erwartet zudem der Nachbau einer Leitstelle. Auch das richtige Verhalten im Brandfall wird thematisiert. Fotos, Dokumente, auch Filme, die vor allem Gruppen gezeigt werden, bringen die Feuerwehr und ihre Arbeit den Besuchern auf unterschiedliche Weise nahe. Ein Gesamtbild, das aber immer wieder ergänzt werden müsse, betonte Landesbranddirektor Homrighausen. Er bezog sich dabei auf neue Herausforderungen wie die Amoktat zuletzt am Tauentzien und wie die Feuerwehr solchen Taten begegne.

Historische Feuerwehruniform. | Foto: Thomas Frey
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Stefan Sträubig freute sich vor allem darüber, dass das Museum wieder geöffnet ist. Nach mehr als 20 Jahren ging er vor kurzem in den Ruhestand und übergab die Leitung an seinen Nachfolger Gordian Scholz. Durch die erreichte Barrierefreiheit sei das Museum noch attraktiver, das rund 15 000 Gäste pro Jahr zählt. Sogar geheiratet werden kann im Feuerwehrmuseum.

Richtige Brandprävention, nicht nur für Familie Sorglos.  | Foto: Thomas Frey
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So wundert es nicht, dass bei einer kürzlich veröffentlichten Auswertung der positiven Bewertungen in sozialen Netzwerken zu Berliner Kultur- und Freizeitorten das Feuerwehrmuseum sich unter den ersten zehn befand.

Außenansicht des Feuerwehrmuseums mit dem Hubschraubermodell. | Foto: Thomas Frey
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Feuerwehrmuseum Berlin, in der Feuerwache Tegel, Berliner Straße 16 (Eingang an der Veitstraße 5), www.feuerwehrmuseum-berlin.de. Öffnungszeiten: Di/Do 9-16, Mi 9-19, Fr/Sa 10-14 Uhr. Eintritt fünf, bei Gruppen ab zehn Personen vier Euro und ermäßigt 2,50 Euro.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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