Gemeinsam mehr erreichen
VfL Tegel und TSV Wittenau wollen fusionieren

Der VfL Tegel hat ungefähr 2800 Mitglieder. Etwa 3000 sind es beim TSV Berlin-Wittenau. Bei beiden handelt es sich also nicht gerade um kleine Clubs. Trotzdem wollen sich beide jetzt zu einem gemeinsamen Verein unter dem Namen SV Berlin-Nord 1891 e.V. "verschmelzen". Darüber müssen die Mitglieder bei Versammlung am 27. August entscheiden.

Warum dieser Schritt? Und welche Hoffnungen verbinden sich damit? Eine wichtige Begründung für das geplante Zusammengehen sind die Probleme der jüngsten Vergangenheit und die Befürchtung eher schwieriger Zeiten in der Zukunft. So etwa nachzulesen in einer Erklärung, die auf den Websites der Vereine veröffentlicht wurde. Corona und die "kostenintensiven" Einflüsse durch die Pandemie werden dort ebenso aufgeführt wie die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine. Die Folge wären Mitgliederschwund, auch größere Lücken bei ehrenamtlich Engagierten. Zudem sei zu erwarten, dass der Mangel an öffentlichen Geldern zur Instandhaltung und Investition zu einer "zunehmenden Verknappung des Angebots" führe.

Synergieeffekte nutzen

Demgegenüber werden die Vorteile einer Verschmelzung herausgestellt. Sie bringe die Möglichkeit, Sport vielfältiger anbieten zu können. Es gäbe mehr Sportstätten unter eigener Regie. Gleichzeitig sorge das Zusammengehen für Synergieeffekte und einen optimalen Einsatz vorhandener Ressourcen. Auch dass der Verein dann mehr Gewicht und Stimme einbringe, wird erwähnt.

Abstimmung am 27. August

Das letzte Argument sei keinesfalls gegen kleinere Clubs gerichtet, betonte Elke Duda. Im Gegenteil, auch ihre Interessen könnten dadurch besser vertreten werden. Elke Duda ist bisherige Vorsitzende des TSV Berlin-Wittenau und designierte Chefin des SV Berlin-Nord. Stefan Kolbe, Präsident des VfL Tegel, soll den künftigen Aufsichtsrat führen. Er ist außerdem Vorsitzender des Bezirkssportbundes Reinickendorf, Elke Duda dort seine Stellvertreterin. Die Idee sei im vergangenen Herbst entstanden, berichtete sie. Es gebe viel Zustimmung, aber auch Kritik und Vorbehalte. Manche Mitglieder würden sich Sorgen machen, dass die bisherige Identität verloren gehe. Ja, es komme zu einer Verbindung zweier relativ großer Vereine, sagt Elke Duda. Allerdings wären beide nicht groß genug, um manche Vorhaben allein zu stemmen. Gemeinsam könne dagegen auch über größere Investitionen, wie den Bau einer Schwimmhalle, nachgedacht werden.
Bei der außerordentlichen Versammlung am 27. August müssen 75 Prozent der Stimmberechtigten zustimmen.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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