Das nächste Verkehrshindernis
Nach Ölschaden müssen Bäume in der Holzhauser Straße gefällt werden

Die Holzhauser Straße wird zu einem weiteren Nadelöhr. | Foto:  Thomas Frey
  • Die Holzhauser Straße wird zu einem weiteren Nadelöhr.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Christian Sell

Wegen Bauarbeiten an der Autobahn und künftig an der U-Bahnlinie 6 kommt es in Reinickendorf lange Zeit zu Verkehrsbeeinträchtigungen. Sie werden durch ein weiteres Problem noch gravierender.

Auf Höhe der Autobahnanschlussstelle Holzhauser Straße ist es zu einem Ölkabelschaden der Stromnetz Berlin GmbH gekommen. Nach Mitteilung des Bezirksamtes sickerte Öl in das Erdreich. Weil sich die Kontamination bereits in Richtung Wasserschutzzone ausgebreitet habe, müsse der Boden im betroffenen Bereich schnellstens ausgetauscht werden, um das Grundwasser zu schützen. Dies werde bis August 2023 dauern. Die Folgen davon wären eine geänderte Verkehrsführung sowie Baumfällungen.

Die Kontamination befindet sich im Gehwegbereich. Er wird deshalb vollständig gesperrt, Fußgänger und Radfahrer müssen die Fahrbahn benutzen. Gleichzeitig müssen auf der Holzhauser Straße zwei Fahrspuren pro Richtung offenbleiben, um den Busersatzverkehr fließen zu lassen, der die Straße während der Dammsanierung der U6 befährt. Die Sanierung beginnt am 7. November und dauert rund zweieinhalb Jahre. Der Streckenabschnitt zwischen den Bahnhöfen Kurt-Schumacher-Platz und Alt-Tegel ist in dieser Zeit gesperrt.

In der Folge müssen deshalb an der Holzhauser Straße auch sechs Bäume auf der Mittelinsel gefällt werden. Sie wurden zudem ohne erforderlichen Mindestabstand zur Gasleistung gepflanzt, weshalb künftige Beschädigungen nicht auszuschließen seien. Wegen dieser Gefahrenabwehr sowie „in Anbetracht der besonders schwierigen Verkehrssituation“ habe sie „schweren Herzens“ den Fällungen zugestimmt, erklärte Grünen-Baustadträtin Korinna Stephan. Gleichzeitig versprach sie einen „angemessenen Ersatz“ für den verlorenen Baumbestand. Bei Neupflanzungen werde darauf geachtet, dass sie optimale Standorte erhalten. Auch im betroffenen Bereich soll geprüft werden, inwieweit trotz der vorhandenen Gasleitungen neue Bäume gesetzt werden können.

Auch wenn weiter zwei Fahrspuren zur Verfügung stehen, rechnet das Bezirksamt damit, dass Verkehrsabläufe nicht nur direkt auf der Holzhauser Straße „gefährdet“ seien. Betroffen ist auch der Autobahnzubringer und zu befürchten seien Rückstaus bis auf die A111.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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