Bibliothek zieht in die Post
Der Verein Leben in Wilhelmsruh fand eine neue Bleibe für die ehrenamtlich betriebene Bücherei
Die von Ehrenamtlichen geführte Bibliothek Wilhelmsruh hat endlich eine Perspektive. Sie wird in die frühere Post an der Hauptstraße umziehen. Bisher befindet sie sich an der Hertzstraße 61 im historischen Eingangsgebäude zum Industrieareal Bergmann Borsig, dem heutigen Pankow-Park.
Doch der Mietvertrag läuft 2020 aus. Deshalb bemühte sich der Verein Leben in Wilhelmsruh, der Träger dieser Bibliothek, bereits seit einigen Jahren um einen neuen Standort. Eine mehrjährige Zitterpartie findet nun ein glückliches Ende.
Dass es in Wilhelmsruh überhaupt noch eine Bibliothek gibt, ist dem ehrenamtlichen Engagement von Wilhelmsruher Bürgern zu verdanken. Weil nicht mehr genug Personal in den Bibliotheken Pankows zur Verfügung stand, hatte die Bezirkspolitik nämlich entschieden, die damalige kommunale Bibliothek des Ortsteils an der Edelweißstraße zu schließen.
Bürger gründeten daraufhin den Verein Leben in Wilhelmsruh. Dessen Ziel war es, eine neue Bibliothek aufzubauen und aus eigener Kraft zu betreiben. Etliche Bürger erklärten sich bereit, ehrenamtlich als Bibliothekar zu arbeiten.
In der Bibliothek in der Hertzstraße 61 können inzwischen aber nicht nur Bücher ausgeliehen werden. Sie mauserte sich im Laufe der Jahre zu einem respektablen Kulturzentrum mit Lesungen, Konzerten, Vorträgen und Ausstellungen. Weil aber der Mietvertrag für das alte Gebäude nicht verlängert wurde, suchte der Verein händeringend nach einem neuen Quartier. Das fand er nun in den Räumen der ehemaligen Post. „Der Mietvertrag ist unterschrieben. Verlängerungsoptionen geben Gewissheit, dass hier eine dauerhafte Bleibe entsteht“, meint Claudia Hakelberg vom Vorstand des Vereins Leben in Wilhelmsruh.
Zu diesem Erfolg gratulierten auch die BVV-Fraktionsvorsitzenden der Linksfraktion, der Grünen, der SPD und der CDU in einer gemeinsamen Presseerklärung, in der sie die Arbeit der Ehrenamtlichen würdigen. Sie versichern, dass der Verein auch weiterhin aus Mitteln des Bezirkshaushalts unterstützt werden soll. Das bekräftigte auch Bürgermeister Sören Benn (Die Linke), der in einem kürzlich stattgefunden Gespräch mit Vereinsmitgliedern die volle Unterstützung des Bezirksamtes zusicherte.
Ab sofort heißt es für die Vereinsmitglieder also „Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt…!“. „Es werden umfangreiche Umbau- und Einrichtungsarbeiten nötig sein, bis in der Post die Bibliothek mit einem Veranstaltungsbereich eröffnen kann“, sagt Claudia Hakelberg. Gefragt sind neben handwerklichem Können, Ideen und Material auch reine Muskelkraft und vor allem Spenden. Alle Wilhelmsruher und Freunde der Bibliothek sind herzlich zur Mithilfe eingeladen und können sich über den E-Mail-Kontakt info@leben-in-wilhelmsruh.de melden. Wie man mit einer Spende das Vorhaben unterstützen kann, erfährt man auf https://bwurl.de/14k9.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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