Abenteuerliche Fahrt der Marschalls durchs geteilte Berlin

Rosemarie und Günther Marschall heute. | Foto: C. Schindler
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Wilhelmstadt. Rosemarie und Günther Marschall haben einen besonderen Grund, ihre Hochzeit zweimal zu feiern. Die Fahrt zur katholischen Kirche in Mariendorf war 1953 der Berliner Morgenpost eine Titelgeschichte wert.

Für die kirchliche Trauung hatte Günther Marschall alles vorbereitet. Mit einem weißen Borgward wollte er seine Rosemarie abholen. Das Problem: Günther wohnte im westlichen Mariendorf, Rosemarie im östlichen Niederschöneweide. Günther Marschall stellte den Borgward kurz vor dem Übergang Sonnenallee ab. Dann wollte er sich ein Ost-Berliner Taxi bestellen. Schließlich waren kurz zuvor im Ost-Sektor mehrere West-Berliner Fahrzeuge beschlagnahmt worden. Das Risiko wollte der Bräutigam dann doch nicht eingehen.

Die Ost-Berliner Grenzbeamten jedoch erkundigten sich nach seinem Anliegen, und sagten ihm freie Fahrt zu. Günther Marschall wagte die Tour. Auf der Rückfahrt fand überhaupt keine Kontrolle statt. Die Ost-Berliner Grenzbeamten lächelten der verschleierten Braut zu und wünschten dem Paar viel Glück.

Standesamtlich hatte das Paar schon am 24. September 1952 geheiratet. So konnten die Marschalls im vergangenen September bereits ihren 60. Hochzeitstag feiern, und sie freuen sich darauf, dass sie das auch am 24. Januar wieder tun können. Dann jährt sich die kirchliche Trauung.

Seit über 50 Jahren leben Rosemarie (83) und Günther (84) Marschall am Päwesiner Weg in Spandau, wo der Kraftfahrer einst eine Fahrschule übernahm. Zum doppelten Ehejubiläen gratulieren ihre drei Kinder, ein Enkel und zwei Urenkel.

Christian Schindler / CS
Rosemarie und Günther Marschall heute. | Foto: C. Schindler
Am 25. Januar 1953 auf der Morgenpost-Titelseite: Oben gratulieren Ost-Berliner Grenzbeamte, unten ein West-Berliner Polizist. | Foto: C. Schindler
Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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