Kiez-Werkstatt gibt Hilfe zur Selbsthilfe

Projektleiter Rolf Biegemeier (l.) legt in der Werkstatt auch schon mal selbst Hand an. Der Tischler Ralf Elzemann gehört zum Serviceteam. | Foto: Kiefert
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Wilhelmstadt. Die Kiez-Werkstatt öffnet am 1. August ihre Türen in der Wilhelmstadt. Dort können Bewohner der Heerstraße Nord unter Anleitung ihre Fahrräder und Kleinmöbel reparieren. Außerdem bekommen sie Hilfe beim Malern.

Nach sechsmonatiger Sanierungsphase eröffnet zwischen Friseur und Pizzeria an der Sandstraße 66 die Kiez-Werkstatt eröffnet. Dort zeigt Ralf Elzemann Bewohnern aus dem Quartier, wie sie ihr Fahrrad, den Rollstuhl oder Rollator wieder flott bekommen. Er prüft den Reifendruck, ölt die Lager oder befestigt lose Teile. Auch defekte Möbeltüren und Schubladen, lockere Stuhlbeine oder wackelige Tische nimmt er in der Werkstatt auf. Das Motto dabei ist Hilfe zur Selbsthilfe. Denn die kaputten Gegenstände werden nicht einfach bloß abgegeben und wieder abgeholt, wenn sie fertig sind, sondern unter Anleitung selbst repariert. "So kann man später vieles auch allein zu Hause ausbessern", sagt Ralf Elzemann.

Der gelernte Zimmermann und Tischler gehört zum Serviceteam der Kiez-Werkstatt und kommt wie seine zwei Kollegen vom Jobcenter. Träger dieses neuen Projektes im Kiez Heerstraße Nord ist der Verein Chance, der auch die Nähstube im Bildungs-Café Charlie am Blasewitzer Ring 36 betreibt.

Das Angebot der Kiez-Werkstatt richtet sich vor allem an Senioren, Menschen mit Behinderung und Alleinerziehende, die notwendige Reparaturen nicht allein erledigen können. "Darum helfen wir auch bei Maler- oder Renovierungsarbeiten und erklären, welche Materialien dafür gebraucht werden und wie man sie richtig anwendet", sagt Projektkoordinator Rolf Biegemeier von Chance. Wenn nötig, leisten die Mitarbeiter auch mobile Hilfe im Haushalt. "Neulich war eine ältere Dame bei uns. Der war zu Hause der Wasserhahn abgebrochen", erzählt Rolf Biegemeier. Einer anderen Frau halfen die Mitarbeiter beim Anschließen der Deckenlampe.

Der Service der Werkstatt ist kostenlos. Werkzeuge müssen nicht mitgebracht werden, können aber jederzeit gespendet werden. "Wir nehmen alles, was nicht mehr gebraucht wird. Von der Zange über den Hammer bis zur Bohrmaschine", sagt Rolf Biegemeier.

Das Projekt Kiez-Werkstatt wird vom Jobcenter Spandau und dem Land Berlin gefördert und ist zunächst für ein Jahr befristet.

Geöffnet ist die Werkstatt Mo-Fr 8-18 Uhr, 363 41 76.
Ulrike Kiefert / uk
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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