Rudi Hinte und seine Adlershofer Heimatstube

Rudi Hinte in der Heimatstube, hinter ihm über 100 Jahre alte Fahne eines Adlershofer Handwerkervereins. | Foto: Ralf Drescher
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Adlershof. Seit zwei Jahren wohnt Ortschronist Rudi Hinte, der vor kurzem den 90. Geburtstag feierte, in einem Seniorenheim in Baumschulenweg. Seiner Heimat Adlershof ist er jedoch weiter verbunden und in seiner Heimatstube kann man ihn auch immer noch treffen. Ohne ihn würde es das kleine Museum auch nicht geben.

Dabei ist der Rentner überhaupt kein geborener Adlershofer. Seine Wiege stand 1927 in Masuren, einer Landschaft in Polen. „Zwei Jahre später zogen meine Eltern mit mir aus wirtschaftlichen Gründen nach Berlin. Erst in eine Kellerwohnung an der heutigen Schnellerstraße, später in eine ausgebaute Wohnlaube nach Altglienicke“, erinnert er sich. In einer Adlershofer Autofabrik hat er Technischer Zeichner gelernt, noch 1944 musste er als Panzergrenadier in den Krieg. Den hat er mit Glück überlebt.

Rund 30 Jahre hat Rudi Hinze dann später bei der Akademie der Wissenschaften gearbeitet und in Adlershof gewohnt. Im Jahr 1991 war bei der Akademie Schluss, Hinte blieb in Adlershof und suchte sich mit der Heimatgeschichte ein neues Betätigungsfeld. Gemeinsam mit dem örtlichen Bürgerverein hat er das 240. Jubiläum von Adlershof im Jahr 1994 vorbereitet und dabei viel Wissenswertes über seinen Heimatortsteil erlesen und erfahren. Außerdem gehört Rudi Hinte zu den Wiederbegründern der „Adlershofer Zeitung“, die es bereits Ende des 19. Jahrhunderts gab. Hinte hat in dieser Zeit viel Archive durchforstet.

Dann hat ihm der Bezirk Ende der 90er-Jahre Räume für eine Heimatstube zur Verfügung gestellt. "Das war ein Glücksfall. Hier war Platz für die gesammelten Stücke und Dokumente", sagt er. Und hier traf Rudi Hinte immer wieder auf Gesprächspartner, die ihm etwas Neues über Adlershof erzählen konnten. Andere brachten Erinnerungsstücke aus dem Familienbesitz mit, die heute in der kleinen Ausstellung zu sehen sind. Es gibt dort viel über die nun über 260-jährige Geschichte von Adlershof zu erfahren. Ebenso über den früheren Flugplatz, um dessen Namensgebung sich die Ortsteile Johannisthal und Adlershof viele Jahre gestritten haben, über den Deutschen Fernsehfunk und die Akademie der Wissenschaften.

Außerdem hat Rudi Hinte viele Dokumente und Ansichtskarten gesammelt und selbst zwei Bücher über Adlershof geschrieben. Die Heimatstube in dem alten Schulgebäude ist auch Treffpunkt für Schüler, die an einer Hausarbeit über ihre Heimatgemeinde sitzen. Feste Öffnungszeiten bietet Rudi Hinte momentan in seiner Heimatstube nicht an. Wer sich mit ihm treffen möchte, vereinbart am besten persönlich einen Termin:  677 04 11. RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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