Denkmalgerechte Sanierung in Planung
Bürgerschloss soll möglichst ab 2025 komplett nutzbar sein
Welche Perspektive gibt es für das denkmalgeschützte Gutshaus an der Hauptstraße 44?
Immer wieder melden sich Kiezbewohner bei der Berliner Woche, die Näheres wissen möchten. Seit Monaten finden keine Veranstaltungen im Gebäude, das viele inzwischen Bürgerschloss Hohenschönhausen nennen statt. Auch Ausstellungen können nicht besucht werden. Die Ruhe hat ihren Grund. Der langjährige Eigentümer der Immobilie, der Förderverein Schloss Hohenschönhausen, begab sich vor etwas mehr als einem Jahr auf die Suche nach einem strategischen Partner. Ziel war und ist es, die denkmalgerechte Sanierung zu Ende zu bringen.
Für die Suche nach einem strategischen Partner gab es mehrere Gründe, unter anderem die mangelnde Unterstützung durch das Land Berlin, die Ablehnung von Fördermittelanträgen durch die Lottostiftung und begrenzte personelle Ressourcen im Verein. Die Partnersuche lief so diskret, dass sich Bezirksamt noch Anfang November 2021 auf der BVV-Sitzung auf Anfrage hin überrascht vom bevorstehenden Eigentümerwechsel zeigte.
Doch bereits Mitte November konnte offiziell verkündet werden, dass die Wohnungsbaugenossenschaft Neues Berlin neue Eigentümerin ist. Dass sich der Förderverein für Neues Berlin entschied, hatte mehrere Gründe, berichtet der Vorsitzende Rüdiger Schwarz bei einem Vor-Ort-Termin im Garten an der Hauptstraße 44. Die Genossenschaft sicherte zu, die Immobilie denkmalgerecht zu sanieren und keine zusätzliche Bebauung auf dem Grundstück vorzunehmen. Sie wird das Schloss gemeinwesenorientiert nutzen. Der Förderverein hat außerdem die Zusicherung, dass er das Haus die nächsten 25 Jahre für Vereinsaktivitäten weiter nutzen kann.
Doch bis dahin wird noch einige Zeit vergehen. Es fanden zwar bereits restauratorische Arbeiten in einzelnen Räumen statt, aber die gesamte denkmalgerechte Sanierung muss zunächst geplant und mit den Behörden abgestimmt werden, berichtet Stefan Krause, Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft. Deshalb wird es wohl noch bis 2025 dauern, ehe das Haus komplett zur Verfügung steht.
Unter anderem ist geplant, auch das Dachgeschoss für Veranstaltungen auszubauen. Außerdem soll abseits von der Hauptstraße ein Aufzug installiert werden, so Krause. Geprüft wird auch, ob ein gastronomisches Angebot möglich ist. Nach Abschluss der Bauarbeiten soll das frühere Gutshaus mit einem vielfältigen Programmangebot der Nachbarschaft und allen interessierten Berlinern offen stehen.
Zu diesem Zweck werden auch Kooperationen mit Akteuren aus Alt-Hohenschönhausen angestrebt. Zu gegebener Zeit möchte Neues Berlin zur programmatischen Ausrichtung mit der Nachbarschaft ins Gespräch kommen. Überlegt wird auch, für die Immobilie dann einen neuen Namen zu finden. Doch zunächst stehen die Sanierungsarbeiten im Vordergrund. Aufgrund dessen und auch wegen der Pandemie ist das Bürgerschloss derzeit nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.
Näheres ist auf www.schlosshsh.de zu erfahren. Wer dem Laufenden bleiben möchte, kann sich auf www.hauptstrasse44.de für einen Newsletter anmelden.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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