Seit fünf Jahren wird am neuen Quartier geplant
Investoren informierten über die Zukunft der früheren Vertragsarbeitersiedlung

Das Interesse von Nachbarn am aktuellen Entwicklungsstand für das geplante Quartier ist groß. | Foto:  Bernd Wähner
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Wann geht es auf dem Gelände der früheren Vertragsarbeitersiedlung an der Gehrensee-, Wartenberger, Haupt- und Wollenberger Straße mit Abriss und mit Neubau los? Wie wird sich die Verkehrsanbindung gestalten? Welche Infrastruktur entsteht?

Vor allem Nachbarn haben viele Fragen. Damit sie aktuelle Informationen erhalten, lud der Wahlkreisabgeordnete Martin Pätzold (CDU) zu einem Spaziergang und zu einem Informationsgespräch mit Vertretern der Investoren ein. Dabei handelt es sich um den Projektentwickler Belle Epoque sowie die Howoge.

Auf dem zirka 7,5 Hektar großen Gelände entstand Anfang der 1980er-Jahre ein Wohnquartier, in dem Vertragsarbeiter aus Vietnam, Mozambique und Angola lebten. 1994 wurden die Häuser leergezogen. Seit dem ist diese Siedlung eine Stadtbrache. 2017 erwarb die Belle Epoque das Areal, berichtet deren Projektentwickler Hans-Jörg Schmidt. Man tat sich mit der Howoge zusammen. Inzwischen hat sich sehr viel getan. Ein Meilenstein ist das Bebauungsplanverfahren, das auf den Weg gebracht wurde. „Wir rechnen damit, dass das B-Planverfahren im nächsten Jahr abgeschlossen werden kann“, sagt Schmidt. Dann werde man auch mit dem Abriss beginnen. Und 2024 könne mit dem Bauen begonnen werden. „Die Baupreise steigen, und das ist ein kalkulatorisches Risiko.“ Es geht um etwa 6,3 Hektar. Zwei Drittel davon wird die Belle Epoque bebauen, die 700 bis 800 Wohnungen plant, ein Drittel die Howoge, die zwischen 550 und 600 Wohnungen bauen möchte. Was genau machbar ist, wird sich aus dem Bebauungsplan sowie folgenden Planungen ergeben. Vorgesehen ist, dass auch zwei Kitas und eine dreizügige Grundschule, Geschäfte sowie Einrichtungen der sozialen und medizinischen Versorgung entstehen, berichtet Stefan Schautes, Prokurist der Howoge. Innerhalb des Quartiers soll die Erschließung so gut wie autofrei erfolgen. Dafür werden zirka 850 Tiefgaragenplätze angelegt.

Schautes und Schmidt machen vor den etwa 120 Nachbarn, die am Spaziergang über das Gelände teilnahmen, deutlich, dass es sich bei dem neuen Quartier um ein sehr komplexes Vorhaben handelt. Deshalb müsse auch die Infrastruktur sowie die nähere Umgebung in alle Planungen einbezogen werden. Das sei aufwendig und langwierig.

So sei zum Beispiel zwei Jahre lang mit Vertretern der Verwaltung über die neue Schule diskutiert worden. Ein weiteres Jahr ging es um Verkehrsthemen. Unter anderem kristallisierte sich dabei heraus, dass die Kreuzung nördlich des Quartiers umgebaut und die Straßenbahnhaltestelle verlegt wird. Derzeit arbeite man an der Vorgabe, dass das Regenwasser auf dem Grundstück versickern muss.

Die Nachbarn folgten aufmerksam, aber auch mit vielen Fragen und kritischen Bemerkungen den Ausführungen. Unter anderem wollen die Anwohner ein Verkehrskonzept für das Quartier, mit dem ein noch höheres Verkehrsaufkommen in diesem Bereich von Alt-Hohenschönhausen vermieden wird. Außerdem brennt vielen das Thema Parkplätze unter den Nägeln. Sie fordern, dass im Quartier eine ausreichende Anzahl geschaffen wird, weil in der Umgebung sowieso schon Parkplätze fehlen. Ein weiteres Thema ist die Höhe der Bebauung. Hochhäuser sollten sich an die Umgebung anpassen. Alle diese Themen werden sicher noch einmal zur Sprache kommen, wenn im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens die Bürgerbeteiligung stattfindet.

Ein erfreuliches Fazit konnten die Vertreter von Belle Epoque und Howoge allerdings ziehen: Alle Nachbarn sind erfreut, dass die Stadtbrache endlich verschwindet.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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