Faszinierende Stillleben im Foto
Pop-Up-Ausstellung von Vera Mercer in der Villa Heike
In einer Pop-Up-Ausstellung zeigt die Fotografin Vera Mercer am 6. und 7. November in der Villa Heike an der Freienwalder Straße 17 einige ihrer neuen Inkjet- und Platinum-Prints.
Parallel dazu präsentiert sie ihr neues Buch „Vera Mercer: New Works“, erschienen im DCV Verlag Berlin. International bekannt wurde die Berlinerin vor gut zehn Jahren durch ihre üppigen, neobarocken Farb-Stillleben. Sie enthalten Gläser und Vasen, Früchte und Pilze, Silberbesteck oder tote Tiere, mal frisch erlegt, mal steht eine übrig gebliebene Hülle stellvertretend für eine verstorbene Kreatur. Zudem arrangiert sie Kerzenständer, dazu immer wieder Blumen, die teilweise Blütenblätter verlieren. Schönheit und Vergänglichkeit: Das sind die Themen in Vera Mercers künstlerischem Werk.
Parallel zu den farbigen, großformatigen Inkjet-Prints stellt sie seit 2018 auch kleinformatige Platinum-Prints her. Das reiche Tonwertspektrum ist eine der Besonderheiten dieser fotografischen Drucktechnik. Charakteristisch für das Edeldruckverfahren sind auch die schwarzen, unregelmäßigen Ränder oder Flächen rund um das eigentliche Motiv. Einige Platindrucke sind sehr reduziert. Sie zeigen nur eine einzige Blume oder Blüte vor einem neutralen Hintergrund oder auf einem Silberteller. Andere Platinum-Motive wiederum sind Varianten oder schwarz-weiße Übersetzungen ihrer farbigen Blumenstillleben.
Formal sind ihre Bilder Jagdstillleben oder sogenannten flämischen Küchenstücken des 17. Jahrhunderts nicht unähnlich. Doch in der zeitgenössischen Fotografie sind sie unvergleichlich. Dass manche Accessoires ein wenig aus der Zeit gefallen wirken, fügt den Stillleben eine weitere inhaltliche Ebene hinzu. Diese finden sich tatsächlich zuhauf in den beiden Wohnungen der Fotografin und sie geraten wie selbstverständlich von ihrem Alltag in ihre Bildwelt. Insofern sind die Fotografien auch eine Art Selbstporträt. Zu besichtigen ist die Pop-up-Ausstellung an beiden Tagen bei freiem Eintritt und ohne Anmeldung von 12 bis 18 Uhr.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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