Ausstellungen, Broschüren, ein Kochbuch
Fotoclub wurde vor 30 Jahren gegründet

Wolfgang Haensel (links) und Peter Arnold mit Broschüren, zu denen Mitglieder des Fotoclubs Aufnahmen beisteuerten. | Foto:  Bernd Wähner
  • Wolfgang Haensel (links) und Peter Arnold mit Broschüren, zu denen Mitglieder des Fotoclubs Aufnahmen beisteuerten.
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Auf 30 Jahre kann im Oktober der Fotoclub 1092 zurückblicken. In dieser Zeit lernten ihn viele kennen, die seine Ausstellungen im Rathaus an der Möllendorffstraße, im Kieztreff Lebensnetz an der Anna-Ebermann-Straße, in der Oskar Freiwilligenagentur an der Weitlingstraße und zahlreichen anderen Orten besuchten.

Manch einer hat vielleicht sogar eine der Broschüren daheim, zu denen die Mitglieder des Fotoclubs Bilder beisteuerten. 1992 wurde viele Fotoclubs aufgelöst, die es in Volkseigenen Betrieben gab. Einige Hobbyfotografen, die in Hohenschönhausen wohnten, kannten sich. „Wir trafen uns dann mal in einer Wohnung, mal in einer Gaststätte“, erinnert sich Gründungsmitglied Wolfgang Haensel. Man fachsimpelte und tauschte sich zu Fotoprojekten aus.

„Dann gab es eine Ausschreibung zu einer Ausstellung im FEZ Wuhlheide. Beteiligen durften sich aber nur Fotoclubs“, berichtet Haensel weiter. „Weil wir unbedingt mitmachen wollten, gründeten wir unseren Club.“ Und nach der ersten Ausstellung folgten viele weitere, die der Club, aber auch einzelne Mitglieder gestalteten. Benannt hat er sich übrigens nach der früheren Postleitzahl von Alt-Hohenschönhausen. Im dortigen Kieztreff an der Anna-Ebermann-Straße 26 treffen sich die Mitglieder noch heute einmal im Monat.

Dann wird über Fotos, Projekte des Clubs und auch über das jeweilige Jahresthema gesprochen. Meist werden die gelungensten Fotos zu diesem Thema später in einer Ausstellung gezeigt. Eines der bekanntesten Foto-Jahres-Projekte ist sicher „Ich bin ein Berliner“, dass vor einigen Jahren auf Anregung des Bezirksamts umgesetzt wurde. Fotografiert wurden Berliner mit unterschiedlichen Berufen, teilweise kamen sie auch aus anderen Ländern. Die Fotos waren inzwischen in mehreren Ausstellungen, unter anderem im Rathaus Lichtenberg zu besichtigen. „Derzeit sind wir dabei, das Projekt ‚Ich bin ein Berliner 2.0‘ umzusetzen“, sagt Peter Arnold.

Ein Heft zum Geburtstag

Im Laufe der Jahre fanden auch zahlreiche andere Projekte statt, an die sich die Clubmitglieder gern erinnern. So gab es eine tolle Zusammenarbeit mit den „Lichtenberger Werkstätten“, in denen für eine Ausstellung Beschäftigte aus unterschiedlichen Bereichen fotografiert wurden, erinnert sich Wolfgang Haensel. Und Peter Arnold berichtet von einem Kochbuch, das von vier Clubmitgliedern gemeinsam mit einem Koch aus den „Lichtenberger Werkstätten“ in Leichter Sprache gestaltet wurde, damit auch Menschen mit Leseschwierigkeiten die Rezepte nachkochen können. „Da fotografierten wir bei jedem Rezept jeden einzelnen Arbeitsschritt. Das war echt aufwendig.“

In einem weiteren Projekt sind Lichtenberger Frauen fotografiert worden. Ergänzt durch Texte zu diesen Porträts entstand eine viel beachtete Ausstellung. Eines der jüngeren Projekte: Auf Anregung des „Guten Pols“, der Stadtteilkoordination Alt-Hohenschönhausen, fotografierten Clubmitglieder die wichtigsten Gebäude im Ortsteil. Damit entstand dann eine Foto-Broschüre. Und nach den Vorlagen gestaltete der Maler Mathias Roloff die nun offizielle Skyline von Alt-Hohenschönhausen, die kürzlich öffentlich präsentiert wurde.

Derzeit bereiten die 17 Hobbyfotografen eine Broschüre zum 30. Jubiläum ihres Clubs von. Jeder kann fünf eigene Fotos vorschlagen. Die sollen dann auch auf www.fotoclub1092.de zu sehen sein. Außerdem hofft der Club, dass er schon bald die kahlen Wände im Rathaus mit einer neuen Ausstellung gestalten kann. „Wir haben sogar genug Fotografien für zwei Ausstellungen“, sagt Wolfgang Haensel.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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