Figurentheater erhält wieder keine Förderung
"Wir sind bei der Spielstättenförderung des Senats im nächsten Jahr wieder leer ausgegangen", ärgert sich Leiterin Sigrid Schubert (72). Das Theater, das nur noch ein kleines Repertoire selbst spielt und sonst rund zehn Ensembles und freien Puppenspielern eine Bühne bietet, hatte 20 000 Euro beantragt. Damit könnten Kosten für Programmmitarbeiter, Technik und Material beglichen werden. "Vermutlich ist unser Programm zu brav und bodenständig, die Förderung haben wie schon in den Vorjahren eher schrillere Projekte bekommen", erzählt Sigrid Schubert.Im Auftrag der Senatskanzlei, Abteilung kulturelle Angelegenheiten, hat eine Jury Ende September rund 30 Einzelprojekte und drei Spielstätten mit einer Förderung bedacht. Insgesamt werden 740 000 Euro ausgereicht.
Die Puppenbühne war nicht dabei. Deshalb müssen die Einnahmen aus Theatervorführungen, Bastelnachmittagen und Kindergeburtstagsfeiern reichen, ergänzt durch einen Zuschuss des Bezirks von 3000 Euro. "Wir haben aber einen Antrag auf eine weitere Förderung über den Kulturausschuss der BVV gestellt", sagt Schubert.
Das kleine Theater, das seit 1997 in einem früheren Intershop am Rand des Treptower Parks residiert, hat pro Jahr rund 16 000 Besucher. Kitagruppen kommen vor allem aus dem Bezirk und dem nahen Neukölln.
Damit das 30. Jubiläum im August gefeiert werden kann, setzt das Figurentheater Grashüpfer weiter stark auf ehrenamtliches Engagement. Sigrid Schubert, seit Jahren Rentnerin, steht selbst noch in fünf Stücken hinter der Bühne.
Wer das Theater unterstützen möchte, kann das am besten durch einen Besuch tun. Neben Stücken gibt es Märchenlesungen in der Jurte, Basteln von Handpuppen, Schnitzeljagden durch den Treptower Park und die Möglichkeit, den Kindergeburtstag rund um das Thema Puppentheater zu feiern. Zu Halloween sind Groß und Klein zum Mitspuken eingeladen. Am 26. Oktober von 13 bis 16 Uhr und am 27. Oktober von 12 bis 16 Uhr kann man magische Sockenmonster und Gespenster selber bauen, Tücher schweben lassen, sich im Kürbislauf üben, Maskentanz veranstalten, Eltern verzaubern. Der Eintritt ist frei. Für die Bastelarbeiten wird je nach Materialverbrauch ein Unkostenbeitrag erhoben. Der Eintritt zu den Vorstellungen kostet sieben, ermäßigt fünf Euro.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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