Kunst mit Fahrradreifen in der Galerie zu sehen
Grillitsch stammt aus Kärnten (Österreich), hat in Wien und an der Universität der Künste studiert. Seit drei Jahren ist Berlin seine Heimat. "Die Idee, Reifenspuren als Kunst zu zeigen, kam mir schon vor Jahren in Wien. Da rannte mir ein Fußgänger in den Weg, ich musste stark bremsen. Zum Glück ist nichts passiert, aber meine Bremsspur habe ich noch heute vor Augen", erzählt der Künstler, der mit seinem Fahrrad ziemlich verwachsen ist und fast alle Wege in der Stadt damit zurücklegt.Im Atelier in einer Rummelsburger Werkhalle zeigt Grillitsch, wie es geht. Eine grundierte Spanplatte - Papier würde zerreißen - wird auf dem Boden befestigt. Dann fährt er los und setzt auf der Platte zur Vollbremsung an. Bald schmücken schöne Reifenspuren die Vorlage. "Da kein Bremsmanöver identisch ist, fallen auch alle Spuren sehr unterschiedlich aus", erläutert Christian Grillitsch.
Erstmals hat er seine Reifenspuren 2009 zur Diplomarbeit an der Wiener Kunsthochschule präsentiert. Seitdem hat er schon mehrere Reifen für seine Werke zerfahren, bis zu 200 Vollbremsungen legt er für ein Bild hin. Inzwischen bremst Grillitsch auch mehrfarbig. "Dafür befestige ich die Platte auf einer Rasenfläche oder einem Tennisplatz. Das gibt dann grüne oder rote Spuren", verrät er. Die abgefahrenen Reifen landen nicht im Müll, sondern ebenfalls im Atelier. Aus denen fertigt Christian Grillitsch Windspiele, mit der schon mancher Fahrradliebhaber sein Wohnzimmer dekoriert hat.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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