Ein solidarischer Zufluchtsort
Cabuwazi-Schau legt Fokus auf kaum beachtete Aspekte der Zirkusgeschichte

Der Zirkusplatz von Cabuwazi Altglienicke ist in den vergangenen Jahren erneuert worden. Im Rahmen der Ausstellung "Weltfluchten" können Besucher dort in die Zirkusgeschichte eintauchen. | Foto:  Philipp Hartmann
2Bilder
  • Der Zirkusplatz von Cabuwazi Altglienicke ist in den vergangenen Jahren erneuert worden. Im Rahmen der Ausstellung "Weltfluchten" können Besucher dort in die Zirkusgeschichte eintauchen.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Der moderne Zirkus, erfunden von Philip Astley, hat eine lange Geschichte. 2018 wurde das 250. Jubiläum weltweit gefeiert. Der Kinder- und Mitmachzirkus Cabuwazi widmet sich der Zirkusgeschichte in der Ausstellung „Weltfluchten – Zirkus als interkultureller Raum und Safe Space im Laufe der Zeit bis heute“.

Die Ausstellung soll Aspekte der Zirkusgeschichte aufzeigen, denen bisher weniger Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Zum einen will sie den Zirkus als kosmopolitischen Raum herausstellen, der seit Jahrhunderten für seine Besucher ein Tor zur weiten Welt öffnet. Zum anderen soll auf den Zirkus als Zufluchtsort, der ausgegrenzten und verletzlichen Gruppen bis heute Schutz bietet, aufmerksam gemacht werden.

Zirkusse mit ihren Angehörigen verschiedener Ethnien und sozialer Herkunft seien in der Lage, viele Grenzen zu überschreiten und soziale wie kulturelle Brücken zu schlagen, heißt es einer Pressemitteilung von Cabuwazi. Sie seien Orte des Kulturtransfers, böten Räume für die Akzeptanz des Andersseins. Zirkusfamilien mit jüdischem oder Sinti-und-Roma-Hintergrund seien von der nationalsozialistischen Verfolgung besonders betroffen gewesen, ohne dass ihr Schicksal nach 1945 größere Beachtung gefunden hätte.

Der Kinder- und Mitmachzirkus Cabuwazi arbeitet viel mit geflüchteten Kindern.  | Foto: Matthias Steinbach
  • Der Kinder- und Mitmachzirkus Cabuwazi arbeitet viel mit geflüchteten Kindern.
  • Foto: Matthias Steinbach
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Die heutige Arbeit mit Geflüchteten bei Cabuwazi mache den besonderen Wert des Zirkus als solidarischer Zufluchtsort erneut sichtbar. „Im Zirkuszelt von Cabuwazi in Altglienicke präsentieren wir die Geschichte all jener, die in Vergangenheit und Gegenwart im Zirkus Schutz gefunden haben“, teilt eine Sprecherin mit.

Die Vernissage der Ausstellung findet am Freitag, 26. August, um 17 Uhr in der Venusstraße 90 statt. Öffnungszeiten sind Mo bis Fr von 13.30 bis 19 Uhr, Sa 15 bis 19 Uhr. Individuelle Termine können per E-Mail an altglienicke@cabuwazi.de vereinbart werden. Die Ausstellung ist bis 24. September zu sehen. Zudem bietet Cabuwazi im Rahmen der Ausstellung am 22. und 23. September jeweils von 10 bis 17 Uhr eine kostenlose Fortbildung zu pädagogischen Wegen in der politischen Bildungsarbeit und Geschichtsvermittlung anhand des Zirkus als kosmopolitischem Raum an. Anmeldeschluss auf bwurl.de/18ec ist der 15. September.

Der Zirkusplatz von Cabuwazi Altglienicke ist in den vergangenen Jahren erneuert worden. Im Rahmen der Ausstellung "Weltfluchten" können Besucher dort in die Zirkusgeschichte eintauchen. | Foto:  Philipp Hartmann
Der Kinder- und Mitmachzirkus Cabuwazi arbeitet viel mit geflüchteten Kindern.  | Foto: Matthias Steinbach
Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 164× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 938× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 601× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.098× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.986× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.