Sozdia-Stiftung eröffnet Aufnahmeeinrichtung für junge Flüchtlinge
<span class="docTextLocation">Altglienicke.</span> Mitte März hat an der Ortolfstraße 107 das „Check In“, eine Aufnahmeeinrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, wie es im Amtsdeutsch heißt eröffnet. Betreiber ist die Sozdia-Stiftung aus Lichtenberg.
„Wir fragen nicht, warum diese Jugendlichen geflohen sind und ob sie eine Bleibeperspektive haben“, sagt Michael Heinisch, Geschäftsführer der Sozdia. Bewohner der Siedlungen und des nahen Kosmosviertels konnten sich am 9. März ein Bild von der Einrichtung in den ehemaligen Schulcontainern machen. Rund 50 Interessierte waren gekommen. „Bekommen die jungen Leute Geld in die Hand?“, „Wird es Wachschutz geben?“, „Wie viele Mitarbeiter stehen zur Verfügung?“ waren ihre Fragen.
Zugelassen ist das „Check In“ für bis zu 50 Bewohner. In den ersten Wochen rechnen die Betreiber mit zehn Bewohnern. Die Mitarbeiterzahl wird angepasst, das sind ebenfalls vorerst zehn. Wenn später tatsächlich 50 Jugendliche hier sein sollten, sind 50 bis 60 Mitarbeiter zuständig. Rund und die Uhr sind zwei Wachschützer vor Ort. Bleiben werden die Bewohner, die zwischen 14 und 18 Jahre alt sind, im Durchschnitt zwei bis vier Wochen. Das „Check In“ ist eine Erstaufnahmeeinrichtung für diese Zielgruppe. Nach Behördengängen, ärztlicher Untersuchung und weiteren Formalitäten werden die Flüchtlinge auf Wohngruppen und andere Unterbringungsmöglichkeiten verteilt. In der Aufnahmeeinrichtung gibt es vom Land Berlin Taschengeld, je nach Alter 60 bis 75 Euro. Unterkunft, Verpflegung und Kleidung werden gestellt. Zu den Mitarbeitern gehören Sozialpädagogen, Erzieher, Psychologen und Sprachmittler.
„Wir richten in den nächsten Tagen im Außenbereich noch Tischtennisplatten, Bolzplatz und Basketballkorb ein“, sagt Heimleiter Andreas Minameyer.
Die Zusage für die Übernahme des Aufnahmeheims hat die Sozdia erst Ende Februar erhalten, deshalb konnten Anwohner erst kurz vor der Eröffnung informiert werden. Die Stiftung Sozdia ist Teil der Evangelischen Kirche. Der Gründer und heutige Geschäftsführer Michael Heinisch hat bereits zu DDR-Zeiten mit sogenannten Randgruppen wie Punkern gearbeitet und nach der Wende in der Lichtenberger Pfarrstraße erfolgreich mit Hausbesetzern Häuser saniert. Heute betreibt die Stiftung Weiterbildungseinrichtungen, Jugendklubs, Kindertagesstätte und einen Abenteuerspielplatz in Köpenick.
Es werden noch Ehrenamtliche gesucht, die die Betreiber bei der Arbeit mit den geflüchteten Jugendlichen unterstützen. Nächster Treff ist am 29. März um 18 Uhr im „Check In“. RD
Kontakt unter http://sozdia.de/Kontakt.100.0.html
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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